Rente – ein Vertrag zwischen den Generationen
Betrifft: Karikatur „GrokoMöb@ld@sign“von Horst Haitzing@r, M@inung, 26. April
89 Prozent der Wahlbürger würden eine Partei, die die Renten kürzen will, nicht wählen! Das hat das EmnidInstitut in einer Umfrage im Februar 2015 ermittelt. Alle Wahlen zeigen aber, dass sie es doch tun. Warum ist das so? Weil Zeitungen – wie die Ð am 26. April – Karikaturen eines „Heimatmalers“verbreiten, die fälschlich unterstellen, dass Rentner zu Lasten ihrer Enkel Rente beziehen. Ja, man könnte jetzt „Fake News“beklagen, die von der Ð verbreitet werden.
Ich möchte lieber für die 89 Prozent der Wahlbürger sachlich argumentieren: Wir, die arbeitende und erziehende Generation, betreuen unsere Kinder und versorgen unsere Alten in einem gesellschaftlichen Rahmen. Das nennen wir Generationenvertrag. Ein Vertrag zwischen drei Generationen. „Groko – Möbeldesign“– so sieht es der Karikaturist Horst Haitzinger.
Damit wir das leisten können, arbeiten wir, leisten wir – und zahlen Beiträge in die Sozialversicherungen ein. Um als Rentner leben zu können, muss man vorher arbeiten und erziehen. Der ehemalige Sozialrichter und Rentenexperten Dr. Jürgen Borchert formuliert das so: Das System der Zukunftssicherung setzt immer voraus, dass wir eine Nachwuchsgeneration haben, die gut ausgebildet, willens und in der Lage ist, die Alten zu versorgen. Frühere Generationen hatten das begriffen. Die Infrastruktur der Gründerzeit gibt davon Zeugnis. Die Infrastruktur – öffentliche Gebäude, Schulen und Universitäten – wurde für die Zukunft, für die nächsten Generationen gebaut und erhalten.
Die neoliberale Ideologie verleugnet Solidarität als Element des gesellschaftlichen Zusammenlebens. Sie kennt nur Konkurrenz als Gegenteil von Solidarität. (...)
Hermann Joseph Kemper