Wer Wasser versickern lässt, kann Gebühr sparen
Wege und Flächen können auch mit durchlässigen Materialien befestigt werden
DARMSTADT/TMN Mit ihren Niederschlagswassergebühren zahlen viele Immobilienbesitzer für den Regen. Doch mit kluger Planung können diese Kosten verringert oder ganz eingespart werden.
Die Niederschlagswassergebühr ist ein Teil der gesplitteten Abwassergebühr, erklärt Dietmar Sperfeld von der Fachvereinigung Betriebsund Regenwassernutzung. Wenn von versiegelten Flächen auf einem Grundstück Regenwasser ins öffentliche Abwassersystem geleitet wird, lassen sich die Kommunen das bezahlen.
Senken oder vermeiden lässt sich die Gebühr, wenn das Niederschlagswasser unmittelbar auf dem Grundstück verbleibt. „Gelangt es nicht in die Kanalisation, dann muss dafür auch keine Niederschlagswassergebühr bezahlt werden“, sagt Michael Henze, Umweltreferent des Bundesverbands Garten- und Landschaftsbau (BGL). Zum einen geht das über gezielte Regenwasserversickerung. So muss man das Wasser abfangen, wenn es etwa vom Hausdach abfließt, und in Gräben und Mulden leiten. Diese kleine hügelige Landschaft kann sogar die Gestaltung des Gartens aufwerten, sagt Henze.
„Eine Regenwassernutzungsanlage mit unterirdischen Zisternen ist vor allem dort angebracht, wo es häufig regnet, aber auch trockene Perioden vorkommen“, meint Umweltfreundlich: Fugen lassen das Regenwasser versickern.
Sperfeld. Anders als in einer normalen Regentonne kann in unterirdischen Zisternen das Niederschlagswasser das ganze Jahr über gesammelt Wasserdurchlässig: DesignPflaster für Wege und Auffahrten
werden. Mit dem gesammelten Wasser kann nicht nur der Garten gewässert, sondern auch die Toilettenspülung und die Waschmaschine be- trieben werden. Das spart nicht nur Gebühren, sondern auch Wasserkosten.
„Es gibt heute viele Materialien zur Befestigung von Wegen und Flächen, die das Wasser durchsickern lassen“, sagt Henze. Gängig sind Schotterrasen, Kies-Splitt-Decken, Holzroste und -pflaster, Rasengittersteine, Rasenfugenpflaster, Porenpflaster und Splittfugenpflaster. Allerdings: „Nicht jeder Untergrund eignet sich für die Versickerung und Reinigung des Wassers“, betont Henze. Zum Beispiel filtern sandige, kiesige Böden den Niederschlag kaum. Werden solche Flächen von Kraftfahrzeugen befahren, können schädliche Stoffe ins Grundwasser gelangen.