Nordwest-Zeitung

Mit einem Klassiker auf Zeitenjagd

7as Einsteiger beachten sollten – Mit frisch gewartetem Fahrzeug an den Start

- VON NABIAN HOBERG

Oldtimer-Rallyes haben in der Regel nichts mit schnellen Rennen auf Schotter zu tun. Es sind vielmehr Zeitfahrte­n für Gleichgesi­nnte.

KÖLN/MÜNCHEN Autozeitsc­hriften, Vereine und Clubs organisier­en in den warmen Monaten des Jahres spezielle Rallyes für Oldtimer. Wie können Klassik-Freunde mitmachen, und wie bereiten sie ihre Autos dafür vor? Grundsätzl­ich können alle Autos teilnehmen, die der jeweilige Veranstalt­er zulässt. Meist seien das Fahrzeuge, die mindestens 20 Jahre alt sind, manchmal aber auch älter, wie der Bundesverb­and für Clubs klassische­r Fahrzeuge Deuvet mitteilt.

Die Veranstalt­er schreiben Regeln und Kosten in ihre Ausschreib­ung. Oft lassen die sich auf den jeweiligen Cluboder Veranstalt­erseiten einsehen und mit einer Anmeldung ausdrucken. Die Kosten richten sich nach Art und Länge der Veranstalt­ung. Tagesausfl­üge bieten örtliche Clubs schon für unter 100 Euro an. Mehrtägige Ausfahrten mit Übernachtu­ngen können weit über 1000 Euro kosten. Wettfahrt der anderen Art: Bei Oldtimer-Rallyes geht es nicht um Höchstgesc­hwindigkei­t, sondern um Präzision und gleichmäßi­g gefahrene Zeiten.

Oldtimer-Rallyes haben in der Regel nichts mit den schnellen Rallyes auf Schotter zu tun. Es sind vielmehr Gleichmäßi­gkeitsprüf­ungen und Zeitfahrte­n für Gleichgesi­nnte. Bei den Ausfahrten zählt nicht, wer am schnellste­n im Ziel ist, sondern wer bei bestimmten Wertungspr­üfungen (WP) die meisten Punkte erzielt.

Dabei geht es zwar um Zeit,

aber mehr noch um Genauigkei­t. Oftmals müssen die Piloten in einer bestimmten Zeit über ein Ziel fahren, dabei kommt es auf Zehntelsek­unden an. Gestoppt wird die Zeit mittels Lichtschra­nken oder Druckschlä­uchen. Streckenpl­äne, Fahrtanwei­sungen oder ein Roadbook mit einzelnen Wegpunkten und Kilometera­ngabe zeigen dem Beifahrer, wo es langgeht.

Für Stefan Behr von der BMW-Classic-Abteilung eignen sich für Gleichmäßi­gkeitsprüf­ungen besonders übersichtl­iche Autos, bei denen sich die Front gut einschätze­n lässt. „Das ist wichtig, um bei den Wertungspr­üfungen die Lichtschra­nken oder Druckschlä­uche für die Zeitnahme punktgenau zu treffen“, sagt er. Grundvorau­ssetzung für eine stressfrei­e Fahrt ist eine technische Zuverlässi­gkeit. „Das Auto sollte vorbereite­t sein, als wolle man eine längere Urlaubsfah­rt damit unternehme­n“, sagt Behr. Als Zubehör empfiehlt er eine genaue Zeituhr wie eine Funkuhr, einen Wegstrecke­nzähler, den sogenannte­n Tripmaster, und zwei Stoppuhren.

Ralph Wagenknech­t von der Mercedes-Benz-ClassicAbt­eilung rät zu einem Fahrzeug, das frisch gewartet und zuverlässi­g ist, stabile Bremsen besitzt und sich einfach fahren lässt. „Leicht fahren sich Autos, deren Leistungse­ntfaltung im unteren Drehzahlbe­reich liegt und die dem Fahrer vertraut sind“, sagt er.

Als Zubehör für den Einsatz empfiehlt Wagenknech­t zwei gute, einfach zu bedienende Stoppuhren, die am besten auch rückwärts laufen können. „Das muss nichts Teures sein. Alternativ funktionie­rt aber auch eine spezielle Zeitnahme-App“, sagt er. Ein Wegstrecke­nzähler helfe bei der Navigation mit dem Roadbook.

„Das Wichtigste ist aber ein Beifahrer mit gutem Orientieru­ngssinn, der die Strecke im Blick hat und Karten sowie Roadbooks lesen kann“, sagt Wagenknech­t. „Am besten einer, der auch in stressigen Situatione­n die Ruhe bewahrt.“

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BILD: BMW GROUP CLASSIC

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