Mit einem Klassiker auf Zeitenjagd
7as Einsteiger beachten sollten – Mit frisch gewartetem Fahrzeug an den Start
Oldtimer-Rallyes haben in der Regel nichts mit schnellen Rennen auf Schotter zu tun. Es sind vielmehr Zeitfahrten für Gleichgesinnte.
KÖLN/MÜNCHEN Autozeitschriften, Vereine und Clubs organisieren in den warmen Monaten des Jahres spezielle Rallyes für Oldtimer. Wie können Klassik-Freunde mitmachen, und wie bereiten sie ihre Autos dafür vor? Grundsätzlich können alle Autos teilnehmen, die der jeweilige Veranstalter zulässt. Meist seien das Fahrzeuge, die mindestens 20 Jahre alt sind, manchmal aber auch älter, wie der Bundesverband für Clubs klassischer Fahrzeuge Deuvet mitteilt.
Die Veranstalter schreiben Regeln und Kosten in ihre Ausschreibung. Oft lassen die sich auf den jeweiligen Cluboder Veranstalterseiten einsehen und mit einer Anmeldung ausdrucken. Die Kosten richten sich nach Art und Länge der Veranstaltung. Tagesausflüge bieten örtliche Clubs schon für unter 100 Euro an. Mehrtägige Ausfahrten mit Übernachtungen können weit über 1000 Euro kosten. Wettfahrt der anderen Art: Bei Oldtimer-Rallyes geht es nicht um Höchstgeschwindigkeit, sondern um Präzision und gleichmäßig gefahrene Zeiten.
Oldtimer-Rallyes haben in der Regel nichts mit den schnellen Rallyes auf Schotter zu tun. Es sind vielmehr Gleichmäßigkeitsprüfungen und Zeitfahrten für Gleichgesinnte. Bei den Ausfahrten zählt nicht, wer am schnellsten im Ziel ist, sondern wer bei bestimmten Wertungsprüfungen (WP) die meisten Punkte erzielt.
Dabei geht es zwar um Zeit,
aber mehr noch um Genauigkeit. Oftmals müssen die Piloten in einer bestimmten Zeit über ein Ziel fahren, dabei kommt es auf Zehntelsekunden an. Gestoppt wird die Zeit mittels Lichtschranken oder Druckschläuchen. Streckenpläne, Fahrtanweisungen oder ein Roadbook mit einzelnen Wegpunkten und Kilometerangabe zeigen dem Beifahrer, wo es langgeht.
Für Stefan Behr von der BMW-Classic-Abteilung eignen sich für Gleichmäßigkeitsprüfungen besonders übersichtliche Autos, bei denen sich die Front gut einschätzen lässt. „Das ist wichtig, um bei den Wertungsprüfungen die Lichtschranken oder Druckschläuche für die Zeitnahme punktgenau zu treffen“, sagt er. Grundvoraussetzung für eine stressfreie Fahrt ist eine technische Zuverlässigkeit. „Das Auto sollte vorbereitet sein, als wolle man eine längere Urlaubsfahrt damit unternehmen“, sagt Behr. Als Zubehör empfiehlt er eine genaue Zeituhr wie eine Funkuhr, einen Wegstreckenzähler, den sogenannten Tripmaster, und zwei Stoppuhren.
Ralph Wagenknecht von der Mercedes-Benz-ClassicAbteilung rät zu einem Fahrzeug, das frisch gewartet und zuverlässig ist, stabile Bremsen besitzt und sich einfach fahren lässt. „Leicht fahren sich Autos, deren Leistungsentfaltung im unteren Drehzahlbereich liegt und die dem Fahrer vertraut sind“, sagt er.
Als Zubehör für den Einsatz empfiehlt Wagenknecht zwei gute, einfach zu bedienende Stoppuhren, die am besten auch rückwärts laufen können. „Das muss nichts Teures sein. Alternativ funktioniert aber auch eine spezielle Zeitnahme-App“, sagt er. Ein Wegstreckenzähler helfe bei der Navigation mit dem Roadbook.
„Das Wichtigste ist aber ein Beifahrer mit gutem Orientierungssinn, der die Strecke im Blick hat und Karten sowie Roadbooks lesen kann“, sagt Wagenknecht. „Am besten einer, der auch in stressigen Situationen die Ruhe bewahrt.“