Nordwest-Zeitung

Baskets brennen gegen Alba Berlin auf Wiedergutm­achung

Oldenburgs Ex-Coach Machowski sagt, worauf es heute in zwei Spiel gegen Berlin ankommt

- VON CHRISTOPHE­R DEEKEN

Machowski bemängelte die fehlende Intensität der Baskets in Spiel eins. Er sagt: „Wenn sie Berlin spielen lassen, habe sie keine Chance.“

FRAGE: Das erste Playoff-Viertelfin­alspiel zwischen Berlin und Oldenburg verlief extrem einseitig. War 0lba beim 114:88-Heimerfolg am vergangene­n Samstag so stark oder waren die Baskets so schwach? SEBASTIAN MACHOWSKI (46): Natürlich war es sehr beeindruck­end, wie Berlin aufgetrete­n ist. Aber: Wenn man in einer Halbzeit 69 Punkte erzielt, braucht es auch immer einen Gegner, der das zulässt. FRAGE: Was haben Sie bei den Baskets vermisst? MACHOWSKI: Ich hatte nicht den Eindruck, dass die Oldenburge­r alles versucht haben, um die Berliner zu stoppen. Da fehlte die nötige Intensität. Wenn man die beste Offensivma­nnschaft der Liga so schalten und walten lässt, kommt dann eben so ein deutliches Resultat dabei heraus. Aus Sicht der Baskets war es schon beängstige­nd, wie dieses Spiel gelaufen ist. FRAGE: Oldenburgs Philipp Schwethelm meinte, dass es in einer Serie letztlich egal ist, ob man mit einem oder mit 37 Punkten 8nterschie­d verliert. Setzt sich so eine 9latsche zum 0uftakt nicht doch in den 9:pfen der Spieler fest? MACHOWSKI: Rein faktisch hat er natürlich Recht. Für das Resultat der Serie spielt es für die Baskets keine Rolle, ob die Niederlage hoch oder knapp ausgefalle­n ist. Es steht 0:1. Dennoch hinterläss­t dieses Ergebnis vom Samstag Spuren. Als Spieler ist es nicht leicht, das einfach so abzuhaken, was da in Berlin passiert ist. Ich bin deshalb sehr gespannt, wie die Antwort der Baskets ausfällt. FRAGE: 0n diesem Dienstag findet Spiel zwei in Oldenburg statt. Ist die Serie nach den Eindr;cken von Samstag nicht schon entschiede­n?

MACHOWSKI: Dafür ist es zu früh, das Ding ist noch nicht durch. Die Oldenburge­r müssen sich an der zweiten Halbzeit in Berlin hochziehen, die für sich genommen unentschie­den ausgegange­n ist, und den richtigen Ansatz gegen diese Berliner finden. FRAGE: Wie k:nnte dieser 0nsatz aussehen? MACHOWSKI: Man muss versuchen, das exzellente Teamplay und das schnelle Spiel von Alba zu unterbinde­n und die Berliner da zu attackiere­n, wo sie verwundbar sind. FRAGE: Wo soll das sein? MACHOWSKI: Jedes Team hat Schwachpun­kte – auch Alba. Die Mannschaft spielt einen sehr attraktive­n Offensiv-Basketball, lässt aber auch relativ viele Punkte zu. Zu Saisonbegi­nn haben wir mit den Eisbären Bremerhave­n (dort war Machowski bis zu seiner Freistellu­ng im Dezember 2017 Cheftraine­r, Anm. d. Red.) in

Berlin gewonnen, weil wir Albas Schwächen in der Pickand-roll-Verteidigu­ng ausnutzen konnten. Okay, es war der zweite Spieltag, da bilde ich mir jetzt nichts drauf ein. Danach haben aber auch andere Mannschaft­en den Berlinern Probleme bereitet. Das zeigt, dass Alba durchaus zu knacken ist – aber dafür müssen sich die Oldenburge­r komplett anders präsentier­en als in Spiel eins. FRAGE: Die*Gch wie? MACHOWSKI: Ich war beim

letzten Hauptrunde­n-Spiel der Baskets gegen Frankfurt (74:90, Anm. d. Red.) in der Halle. Bereits da wirkte es auf mich so, als würden die Frankfurte­r den Sieg mehr wollen als die Oldenburge­r. Diesen Eindruck darf man niemals vermitteln – nicht den eigenen Fans, erst recht nicht dem Gegner gegenüber. Die Baskets müssen über Entschloss­enheit und Leidenscha­ft den Zugriff auf Alba finden und in der Offensive die Identität ihres eigenen Spiels aufs Parkett bringen. Eine ihrer Stärken in dieser Saison war es, immer wieder Rasid Mahalbasic unterm Korb einzusetze­n. Nur: Dann muss der Ball jetzt auch konsequent zu ihm hin. FRAGE: Es bleibt die Frage, wie die Baskets Berlins Luke Sikma stoppen sollen. In Maxime De Zeeuw fällt ja der prädestini­erte Gegenspiel­er aus. MACHOWSKI: Es geht gar nicht so sehr darum, den Mann zu haben, der ihn in der Zone perfekt verteidige­n kann. Sikmas Qualität drückt sich ja nicht nur in seinen Punkten aus. Er verteilt auch die Bälle, er ist der Dreh- und Angelpunkt der Alba-Offensive. Die Baskets müssen die Berliner als Kollektiv so verteidige­n, dass Sikma diese Pässe nicht mehr so leicht spielen kann. Da ist es egal, ob ich nun De Zeeuw, Schwethelm, Paulding oder wen auch immer auf ihn ansetze. Wie schon gesagt: Letztendli­ch wird es sowieso auf die Intensität der Baskets ankommen. Wenn sie Berlin spielen lassen, haben sie keine Chance.

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BILD: KAI NIEMANN DPA-BILD: GRIMM 2015 TraiWar von Beginn der Saison 2012/13 bis März hier im Dialog ner bei den Baskets: Sebastian Machowski, mit seinem Spieler Chris Kramer Trug von 1991 bis 1996 das Alba-Trikot: Sebastian Machowski begann seine Profikarri­ere bei den Berlinern. Hier...

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