Baskets brennen gegen Alba Berlin auf Wiedergutmachung
Oldenburgs Ex-Coach Machowski sagt, worauf es heute in zwei Spiel gegen Berlin ankommt
Machowski bemängelte die fehlende Intensität der Baskets in Spiel eins. Er sagt: „Wenn sie Berlin spielen lassen, habe sie keine Chance.“
FRAGE: Das erste Playoff-Viertelfinalspiel zwischen Berlin und Oldenburg verlief extrem einseitig. War 0lba beim 114:88-Heimerfolg am vergangenen Samstag so stark oder waren die Baskets so schwach? SEBASTIAN MACHOWSKI (46): Natürlich war es sehr beeindruckend, wie Berlin aufgetreten ist. Aber: Wenn man in einer Halbzeit 69 Punkte erzielt, braucht es auch immer einen Gegner, der das zulässt. FRAGE: Was haben Sie bei den Baskets vermisst? MACHOWSKI: Ich hatte nicht den Eindruck, dass die Oldenburger alles versucht haben, um die Berliner zu stoppen. Da fehlte die nötige Intensität. Wenn man die beste Offensivmannschaft der Liga so schalten und walten lässt, kommt dann eben so ein deutliches Resultat dabei heraus. Aus Sicht der Baskets war es schon beängstigend, wie dieses Spiel gelaufen ist. FRAGE: Oldenburgs Philipp Schwethelm meinte, dass es in einer Serie letztlich egal ist, ob man mit einem oder mit 37 Punkten 8nterschied verliert. Setzt sich so eine 9latsche zum 0uftakt nicht doch in den 9:pfen der Spieler fest? MACHOWSKI: Rein faktisch hat er natürlich Recht. Für das Resultat der Serie spielt es für die Baskets keine Rolle, ob die Niederlage hoch oder knapp ausgefallen ist. Es steht 0:1. Dennoch hinterlässt dieses Ergebnis vom Samstag Spuren. Als Spieler ist es nicht leicht, das einfach so abzuhaken, was da in Berlin passiert ist. Ich bin deshalb sehr gespannt, wie die Antwort der Baskets ausfällt. FRAGE: 0n diesem Dienstag findet Spiel zwei in Oldenburg statt. Ist die Serie nach den Eindr;cken von Samstag nicht schon entschieden?
MACHOWSKI: Dafür ist es zu früh, das Ding ist noch nicht durch. Die Oldenburger müssen sich an der zweiten Halbzeit in Berlin hochziehen, die für sich genommen unentschieden ausgegangen ist, und den richtigen Ansatz gegen diese Berliner finden. FRAGE: Wie k:nnte dieser 0nsatz aussehen? MACHOWSKI: Man muss versuchen, das exzellente Teamplay und das schnelle Spiel von Alba zu unterbinden und die Berliner da zu attackieren, wo sie verwundbar sind. FRAGE: Wo soll das sein? MACHOWSKI: Jedes Team hat Schwachpunkte – auch Alba. Die Mannschaft spielt einen sehr attraktiven Offensiv-Basketball, lässt aber auch relativ viele Punkte zu. Zu Saisonbeginn haben wir mit den Eisbären Bremerhaven (dort war Machowski bis zu seiner Freistellung im Dezember 2017 Cheftrainer, Anm. d. Red.) in
Berlin gewonnen, weil wir Albas Schwächen in der Pickand-roll-Verteidigung ausnutzen konnten. Okay, es war der zweite Spieltag, da bilde ich mir jetzt nichts drauf ein. Danach haben aber auch andere Mannschaften den Berlinern Probleme bereitet. Das zeigt, dass Alba durchaus zu knacken ist – aber dafür müssen sich die Oldenburger komplett anders präsentieren als in Spiel eins. FRAGE: Die*Gch wie? MACHOWSKI: Ich war beim
letzten Hauptrunden-Spiel der Baskets gegen Frankfurt (74:90, Anm. d. Red.) in der Halle. Bereits da wirkte es auf mich so, als würden die Frankfurter den Sieg mehr wollen als die Oldenburger. Diesen Eindruck darf man niemals vermitteln – nicht den eigenen Fans, erst recht nicht dem Gegner gegenüber. Die Baskets müssen über Entschlossenheit und Leidenschaft den Zugriff auf Alba finden und in der Offensive die Identität ihres eigenen Spiels aufs Parkett bringen. Eine ihrer Stärken in dieser Saison war es, immer wieder Rasid Mahalbasic unterm Korb einzusetzen. Nur: Dann muss der Ball jetzt auch konsequent zu ihm hin. FRAGE: Es bleibt die Frage, wie die Baskets Berlins Luke Sikma stoppen sollen. In Maxime De Zeeuw fällt ja der prädestinierte Gegenspieler aus. MACHOWSKI: Es geht gar nicht so sehr darum, den Mann zu haben, der ihn in der Zone perfekt verteidigen kann. Sikmas Qualität drückt sich ja nicht nur in seinen Punkten aus. Er verteilt auch die Bälle, er ist der Dreh- und Angelpunkt der Alba-Offensive. Die Baskets müssen die Berliner als Kollektiv so verteidigen, dass Sikma diese Pässe nicht mehr so leicht spielen kann. Da ist es egal, ob ich nun De Zeeuw, Schwethelm, Paulding oder wen auch immer auf ihn ansetze. Wie schon gesagt: Letztendlich wird es sowieso auf die Intensität der Baskets ankommen. Wenn sie Berlin spielen lassen, haben sie keine Chance.
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