Eliten halten an Ideologie fest
Bet ifft: „Essay von Thomas Haselier zum 200. Geburtstag von Karl Marx – Globalisierung und Gerechtigkeit“, Meinung, 3. Mai; sowie „+nterview mit ,einhard Kardinal Marx -ber das .erh/ltnis von +deologie und Kirche“, Meinung, 23. 0pril
Sehr geehrter Herr Haselier, ein sehr guter Essay von Ihnen in der Ð. Die Folgen für Mensch und Natur eines immer weiter aus dem Ruder laufenden Kapitalismus, Globalisierung und ungezügelten Wettbewerbs sind unübersehbar. Trotzdem halten weite Teile unserer Politiker, Wirtschaftsleute und sogenannten Eliten an der Wachstumsideologie fest. Das ist unglaublich. Wo ist der homo sapiens geblieben?
In dem Interview fragt Ludwig Ring-Eifel den Kardinal, ob man Marx’ Theorien trennen könne von den Verbrechen, die in seinem Namen begangen wurden. Fairerweise hätte er dann auch danach fragen müssen, ob man über das Christentum und den Katholizismus nachdenken könne ohne Einbeziehung der Verbrechen, die in deren Namen begangen wurden. Reinhard Kardinal Marx urteilt, man dürfe Karl Marx „nicht einfach freisprechen von dem, was an Folgen entstanden ist“. Dieser Logik folgend dürfte man auch das Christentum, den Katholizismus und Jesus Christus selbst nicht von den Verbrechen freisprechen, die in deren Namen begangen wurden.
Christoph Stegemann