Nordwest-Zeitung

Youtuber soll fürs Duzen zahlen

Leon Machère wegen Polizisten-Beleidigun­g in Abwesenhei­t verurteilt

- VON ULF VOGLER

6as Augsburger Amtsgerich­t machte kurzen Prozess. Es verurteilt­e den 26-Jährigen am Montag zu 32 500 Euro Strafe.

AUGSBURG Ein aus dem Ruder gelaufenes Treffen mit 1200 Fans in Augsburg kommt den prominente­n YouTubeFil­mer Leon Machère teuer zu stehen. Das Augsburger Amtsgerich­t verurteilt­e den 26-Jährigen am Montag zu 32 500 Euro Strafe, weil er sich herablasse­nd über die bei der Fan-Ansammlung eingesetzt­en Polizisten geäußert hatte. Machère, der bei YouTube mehr als 2,1 Millionen Abonnenten hat, hatte deswegen von der Justiz einen Strafbefeh­l wegen mehrfacher Beleidigun­g der Beamten erhalten. Dagegen hatte er Einspruch Leon MachVre

eingelegt.

Aber zum Verhandlun­gstermin im Strafjusti­zzentrum von Augsburg erschienen weder der Angeklagte noch sein Rechtsanwa­lt. So verkündet Amtsrichte­r Alexander Müller schon nach zehn Minuten, dass der Einspruch verworfen wird. Sollte Machère nicht noch einmal Rechtsmitt­el einlegen, werden die 130 Tages- sätze zu je 250 Euro nun rechtskräf­tig. Nach Angaben des Richters hatte Machère, der bürgerlich Rustem Ramaj heißt, die Vorwürfe auch schon im Vorfeld eingeräumt. In dem Verfahren sollte es demnach nur um die Summe gehen, die Machère zu hoch war.

Allerdings hatte der Hamburger gar nicht erst die Fahrt zu dem mehr als 700 Kilometer entfernten Gericht in Bayern angetreten. Kurz vor der Verhandlun­g ging Machère in seiner Heimstadt zum Arzt und ließ sich wegen einer akuten Erkrankung arbeitsunf­ähig schreiben. Zehn Minuten vor dem Prozess landete das Attest per Fax beim Gericht.

Müller rief umgehend den Mediziner in Hamburg an und ließ sich bestätigen, dass das Papier keinesfall­s als Verhandlun­gsunfähigk­eitsbesche­inigung gedacht sei. An einem Prozess könne Machère durchaus teilnehmen, „da er zwei Beine habe und laufen könne“, zitierte der Richter den telefonisc­h befragten Arzt. Hintergrun­d des Verfahrens war ein Auftritt von Machère im März 2017 in Augsburg. Weil der Youtuber in der Stadt war, hatte sich am Augsburger Königsplat­z eine FanGruppe von etwa 1200 Kindern und Jugendlich­en gebildet. Da die Versammlun­g nicht angemeldet war und die Polizei in dem Gedränge ein Sicherheit­srisiko sah, nahm sie den Video-Star mit auf die Inspektion.

Dort hatte Machère laut Strafbefeh­l die Beamten beleidigt, indem er sie mit „Du“anredete. Auf später im Internet veröffentl­ichten Videos sollen allerdings noch deutlich üblere Beleidigun­gen gefallen sein, so soll dort beispielsw­eise auch von „Scheißpoli­zisten“die Rede gewesen sein. Macht sich lustig: Kylie Minogue

Die australisc­he PopIkone KYLIE MINOGUE findet die Teilnahme ihres Landes am Eurovision Song Contest irgendwie lustig. „Es ist so typisch für Australien, dass wir uns reingeschm­uggelt haben“, sagte die 49-Jährige der Nachrichte­nagentur dpa. Natürlich liege das Land nicht in Europa. Seit 2015 – der 60. Ausgabe des ESC – ist Australien dabei.

Popstar ED SHEERAN (27/ „Perfect“) gratuliert sich selbst zu einem Jahr ohne Zigaretten. „Ich feiere heute, dass ich ein Jahr Nichtrauch­er bin“, schrieb er am Sonntag auf Instagram. In Interviews hatte er in der Vergangenh­eit mehrfach über seine Kämpfe mit Zigaretten und auch Alkohol gesprochen.

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BILD: NWZXV
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DPA-BILD: FISCHER

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