„Vater Beimer“steigt aus der „Lindenstraße“aus
Schauspieler Joachim H. Luger seit 1985 dabei – T=-Tod kommt in Folge 1685
KÖLN Im Dezember 1985 ist die Welt noch in Ordnung in der „Lindenstraße“: In der ersten Folge ist Hans Beimer mit Helga Beimer verheiratet. Bald schon werden die beiden nur noch „Mutter“Beimer und „Vater“Beimer genannt, was viel über den Stellenwert des Paares aussagt. Die Beimers sind die deutsche Serien-Familie schlechthin. Joachim H. Luger (74), der Hans spielt, sagte erst kürzlich, dass es für die Zuschauer „ein lanDer „Hansemann“steigt aus: Joachim H. Luger
ger und steiniger Weg“gewesen sei, zu akzeptieren, dass Hans seine Helga 1988 wegen der Nachbarin verlässt.
nächste Schocker kommt nun 30 Jahre später: „Vater Beimer“steigt komplett aus. Luger hat sich entschieden, die ARD-Serie auf eigenen Wunsch zu verlassen, wie der WDR am Montag mitteilt. Er soll das klassische Ende großer Serien-Figuren bekommen: den Serientod. Wie genau Hans aus dem Leben scheidet, ist noch ein Geheimnis. Fest steht aber, dass es am 2. September soweit sein wird. Titel der Folge: „Die Ruhe nach dem Sturm“.
„Im Oktober werde ich 75 Jahre alt, und da möchte ich noch einmal Neues wagen“, erklärt Luger das Ende. „Einfach freier in meinen Möglichkeiten und Entscheidungen sein, mehr Theater spielen oder vielleicht auch in andere Rollenfiguren schlüpfen. Und ich möchte gern mehr Zeit für meine Frau, meine Kinder und Enkelkinder haben“.
In der „Lindenstraße“gab und gibt es natürlich wie in jeder Seifenoper eine nie endende Reihe spektakulärer Entwicklungen von Ehebruch bis zum Auftauchen verschollener Verwandter. Zum Markenzeichen gehört es, gesellschaftlich relevante Themen anzupacken. Der legendäre Schwulenkuss zwischen Carsten Flöter und Robert Engel zum Beispiel war ein Meilenstein im deutschen Fernsehen, und die „Lindenstraße“war auch die erste TV-Serie, die Aids thematisierte.
Der Tod von Hans ist dennoch etwas Besonderes. Luger war seit der ersten Folge dabei, seit mehr als drei Jahrzehnten.