DRAISAITL VERLIERT MIT DEB-TEAM BEI WM
Deutsches Team verliert bei 0:3 gegen die USA auch drittes WM-Spiel
Trotz der bisher besten Leistung bei der WM reichte es für das DEBTeam wieder nicht. Das Viertelfinale rückt für den Olympia-Zweiten damit in weite Ferne.
HERNING Der Olympiazweite Deutschland bleibt bei der Eishockey-WM glücklos. Das neuformierte Team von Bundestrainer Marco Sturm verlor am Montag gegen die USA auch das dritte Vorrundenspiel mit 0:3 (0:0, 0:2, 0:1) trotz der bislang besten Turnierleistung und eines überragenden Niklas Treutle im Tor.
Zu viele Strafzeiten im zweiten Drittel verhinderten den möglichen Coup gegen den Mitfavoriten, gegen den die Auswahl des Deutschen Eishockey-Bundes bei den vergangenen beiden Weltmeisterschaften noch gewonnen hatte.
2015 und 2016 hatte Sturm das Nationalteam jeweils ins Viertelfinale geführt. Dieses Ziel erscheint nun immer unwahrscheinlicher. Die WM in Dänemark droht damit zum ersten großen Rückschlag unter Sturm zu werden. Erstmals seit fünf Jahren startete ein DEB-Team wieder mit drei Niederlagen in eine Weltmeisterschaft. „Es wird immer schwieriger für uns. Da brauche ich nicht um den heißen Brei herumreden“, sagte der enttäuschte NHL-Profi Leon Draisaitl.
Vor 10301 Zuschauern in Herning nutzte Superstar Patrick
Kane von den Chicago Blackhawks eine fragwürdige Strafzeit gegen Krefelds Daniel Pietta zur Führung (31. Minute) für das NHL-Ensemble der USA. Bis dahin hatten beide Teams auch beste Chancen ungenutzt gelassen. Vor allem WM-Debütant Treutle von den Nürnberg Ice Tigers hielt überragend. Doch nur zwei Minuten später war der 27-Jährige durch Derek Ryan (33.) erneut in Unterzahl wieder geschlagen. Im Schlussdrittel sorgte Alex DeBrincat (51.) für die Entscheidung.
Dabei startete die DEBAuswahl
im Vergleich zu den unglücklichen Pleiten gegen Dänemark und Norwegen (jeweils nach Penaltyschießen) stark verbessert. Sturm hatte seinem Team nach dem 4:5 am Vortag gegen Norwegen öffentlich die Leviten gelesen. „Die Fehlerquote war einfach zu hoch. Die Passqualität war einfach nicht gut“, hatte Sturm kritisiert und gefordert: „Wir müssen als Mannschaft besser auftreten und die Fehlerquote minimieren.“
Zudem wechselte der Bundestrainer – nicht unüblich bei zwei Spielen binnen 48 Stunden – den Torhüter. Für
den bisher glücklosen Timo Pielmeier stand Treutle im Gehäuse und wuchs in seinem ersten WM-Spiel phasenweise über sich hinaus.
Nach einem Ruhetag ist an diesem Mittwoch (16.15 Uhr/ Sport 1) ein Sieg gegen Außenseiter Südkorea Pflicht, um nichts mit dem Abstieg zu tun zu haben. Soll es mit dem Viertelfinal-Einzug doch noch klappen, müsste zusätzlich eine kleine Sensation gegen Finnland oder Kanada her. „Wir wissen alle Bescheid, was los ist. Der Druck ist nicht kleiner geworden“, sagte Patrick Hager.