Baby und Reha statt Ball und Sand
Laura Ludwig und Kira Walkenhorst fehlen 2018 auf der Tour
HAMBURG Von Copacabana, Sonne und Strand ist nichts zu spüren. Der Kraftraum mit angeschlossener Physiotherapie im Hamburger Olympiastützpunkt versprüht alles andere als goldenen Glanz. Doch Kira Walkenhorst, zusammen mit Laura Ludwig das Aushängeschild des deutschen Beachvolleyballs, hat sich an das Neonlicht gewöhnt. „Es geht voran, das Schlimmste ist überstanden“, sagt die 27-jährige Walkenhorst. Eine Operation an der Schulter und ein Eingriff an der Leiste sollen dafür sorgen, dass sie 2019 wieder um Titel und Medaillen mitspielen kann.
Schmerzen, Behandlungen, Ungewissheit: Trotzdem holte sie mit Ludwig nach Olympia-Gold in Rio de Janeiro vor neun Monaten in Wien den WM-Titel, als erstes deutsches Frauenduo überhaupt. Doch dann sagte der Körper stopp.
2018 ist ein Ausnahmejahr, auch für Partnerin Ludwig, nur aus viel schönerem Grund: Mitte Juni erwarten die Beachkönigin und ihr Lebensgefährte, der VolleyballBundestrainer, Imornefe Bowes ihr erstes Baby – einen Jungen.
Für Ludwig eine völlig neue und tolle Erfahrung. „Mein Körper macht andere Sachen, als ich sie bisher erlebt habe“, berichtet die gebürtige Berli-
nerin. Trotzdem gehört der Sport auch im achten Monat zu ihrem täglichen Programm – und nicht nur Schwangerschafts-Yoga: „Ich mache jeden Tag noch etwas, aber das kannmannichtTrainingnennen“, bemerkt die ehrgeizige Abwehrspezialistin.
Die Ausnahmeathletin war auch noch mit ihren deutschen Teamkolleginnen im Trainingslager, dazu als Gast bei den Olympischen Winterspielen in Südkorea. „Andere schwangere Frauen hören mit ihrem Job ja auch nicht auf“, erklärt die 32-jährige Ludwig ihre vielen Aktivitäten und lächelt.
Ludwig möchte nach der Geburt erst einmal ihre neue Mamarolle genießen, ab Herbst aber wieder voll trainieren. „Coole Frauen haben auf der Welttour schon gezeigt, dass es geht“, bemerkt die Hamburgerin, fügt aber an: „Ich bin gespannt, wie ich das hinkriege.“