„Das ist ein kleiner, rachsüchtiger Idiot“
TSV-Boss Erdal Sarigül echauffiert sich über Heino Tönjes – Staffelleiter sperrt vier Spieler
Fusionsklasse-A-Staffelleiter Heino Tönjes bezeichnet die Sperren für vier Akteure der ersten TSV-Mannschaft als Notbremse. Erdal Sarigül nennt das eine Retourkutsche – doch es droht sogar der Zwangsabstieg aus der Landesliga.
"LD NBa8 Der nOnc h.t Kußballer des TSV II am 28. April in der Fusionsklasse A beim VfL III brachte bei Staffelleiter Heino Tönjes (NFV-Kreis Wesermarsch) das Fass zum Überlaufen. Nachdem es schon zuvor zu einigen Merkwürdigkeiten bei Spielen der Landesliga-Reserve gekommen war, hatten die Gäste in
der Partie vier Spieler eingesetzt, die entweder in der ersten Mannschaft festgespielt oder sogar gesperrt waren.
„Jetzt habe ich die Notbremse gezogen. Die Spieler sind bis zu einem Urteil des Kreissportgerichts vorgesperrt“, sagt Tönjes zu seiner Maßnahme in der vergangenen Woche, die dafür sorgte, dass der TSV am Freitag im Landesliga-Duell in Friesoythe ohne Marten Niemeyer, Johannes Wielspütz, Josephe Aidoo und Ali Akyol auflaufen musste – und 0:5 verlor. Und da Trainer Vladimir Liutyi den Kader mit Spielern aus der Reserve auffüllen musste, konnte diese in der Fusionsklasse A zeitgleich nicht gegen den VfL Edewecht antreten.
TSV-Boss Erdal Sarigül hält die Aktion des Staffelleiters für völlig überzogen. „Wenn wir gegen den VfL III gewonnen hätten, hätte ich das ja noch verstanden“, muckte er und ergänzte: „Die Vier haben in Wirklichkeit gar nicht mitgespielt, sondern während der Partie auf dem Platz trainiert. Wenn sie wirklich mitgespielt hätten, wäre das Spiel anders ausgegangen.“Trotzdem werde der TSV die Sperren akzeptieren, kündigt Sarigül an: „Beide Mannschaften werden trotzdem die Saison zu Ende spielen.“
Für den TSV-Boss ist die Maßnahme ein persönlicher
Racheakt des Staffelleiters. Nach einer abgebrochenen Partie habe es einen Disput zwischen ihm und Tönjes gegeben, die jetzt verhängten Sperren sind für Sarigül eine Retourkutsche: „Das ist ein kleiner, rachsüchtiger Idiot.“
Die Liste der auffälligen Spiele des TSV II ist lang. Die Partien bei FC Rastede II und TV Metjendorf wurden abgebrochen, weil der TSV II nach Verletzungen von Spielern nur noch sechs Akteure auf dem Platz hatte, das Spiel gegen die SG Elmendorf/Gristede, weil eine umfangreiche Passkontrolle den Spielbeginn verzögert hatte und das Flutlicht an der Brandenburger Straße nicht angestellt werden konnte. Das Spiel bei Wiefelstede II wurde gar nicht erst angepfiffen, weil der TSV II nach der Passkontrolle plötzlich nur noch sechs Akteure mit Spielerlaubnis hatte.
Jetzt müssen die zuständigen Sportgerichte diese Merkwürdigkeiten bewerten. Am Ende könnte sogar der Ausschluss der Reserve vom Spielbetrieb stehen, wenn die abgebrochenen Spiele als Nichtantritt gewertet werden. Tritt ein Team dreimal innerhalb einer Halbserie nicht an, fliegt es raus. Da der TSV laut Spielordnung auf die zweite Mannschaft angewiesen ist, käme es dann zum Zwangsabstieg aus der Landesliga.