Von egen Unkraut!
Vielseitige Kräuter aus einem ganz neuen Blickwinkel
Ex und hopp. Das denken sicherlich viele, wenn sie Giersch, Vogelmiere oder Schachtelhalm im Garten entdecken. Es gibt aber auch Möglichkeiten, solche als Unkraut verrufene Pflanzen zu nutzen.
Ds gibt Pflanzen, an denen scheiden sich die Geister. Die einen hassen, die anderen lieben sie. Giersch ist so ein Gewächs. Für viele Gärtner ist er ein Graus, da er sich mit sei- nen unterirdischen Ausläufern schnell ausbreitet und nur schwer wieder loszuwerden ist. Für Wildkräuter-Fans ist er eines der ersten Gewächse, die man im Frühjahr essen kann.
Wildkraut oder Unkraut – an solchen Begriffen lässt sich oft erkennen, wie man zu den Pflanzen steht, die ungefragt im Garten wachsen. Und das ist oft keine Frage der Ästhetik. Denn die feinen Blüten einer Vogelmiere und ein Löwenzahn in voller Blüte sind recht hübsch anzusehen.
„Du bist, was du isst!“
Als Unkraut konkurrieren Vogelmiere, Brennnessel und
stel jedoch mit bewusst gepflanzten Kräutern, Blumen und Gemüse um Licht, Nährstoffe und Wasser. Sie stehen oftmals einfach im Weg, machen das Pflegen und Ernten schwieriger.
Auch können sie dazu beitragen, dass sich Krankheiten und Schädlinge verbreiten, zum Beispiel weil sie selbst befallen sind. Ganz zu schweigen davon, dass sich diese Pflanzen oft schnell vermehren: Sie wachsen eben wie Unkraut. „Wilde Kräuter sind im Vergleich zu unserem Kulturgemüse unglaublich widerstandsfähig – zum Leidwesen manch eines Gärtners“, sagt Tanja Michaela Meyer. „Aber genau diese unbändige Le- benskraft vermitteln sie uns auch, wenn wir sie nutzen: Du bist, was du isst!“
H imisc# s Sup &food
Meyer ist Heilpraktikerin und Kräuterfrau. Sie wei8 um die verborgenen Kräfte des vermeintlichen Unkrauts, das kostenlos und in gro8en Mengen in den Beeten, aufWiesen und an Wald- und Wegesrändern wächst. „Wildkräuter und -früchte sind unser heimisches Superfood. Ihr Vitamin-, Mineralstoff- und Spurenelemente-Gehalt ist um ein Vielfaches grö8er als der in unserem Kulturgemüse. Dazu enthalten sie mehr Bitterstoffe, die aus unserer Nah-