Defekte Windpark-Gondel wird getauscht
Wer für die Kosten aufkommen muss – Wie sie montiert wird
OLDENBURG/BORKUM Nachdem im April große Teile einer Windpark-Gondel vor Borkum ins Meer gestürzt waren, soll das Bauteil nun getauscht werden. Einen konkreten Zeitpunkt dafür nannte EWESprecher Christian Bartsch indes nicht. Die Arbeiten sollen jedoch „im Laufe des Sommers“stattfinden.
Die Ursache für den Absturz großer Teile des Gondelgehäuses in Deutschlands erstem Offshore-Windpark „Alpha Ventus“, der von EWE, Eon und Vattenfall betrieben wird, ist weiter unklar. Fest steht, dass die Bolzen, die das gesamte Konstrukt halten, gerissen sind. „Warum die Bolzen das nicht gehalten haben und gerissen sind, wissen wir aber noch nicht“, sagte Bartsch. Untersuchungen des Bremerhavener Herstellers müssten nun zeigen, ob etwa ein Materialfehler ursächlich war. Fünf baugleiche Anlagen der Firma Adwen befinden sich laut EWE „vorsichtshalber im Standby-Betrieb“. Wann genau sie wieder Strom produzieren können, ist offen.
Die Montage der neuen Gondel erfolgt mithilfe von Industriekletterern und Spezialschiffen. In der Gondel befinden sich Rotorwelle, Rotorlager, Getriebe und Generator des Windrades, also alle Komponenten, die zur Stromerzeugung benötigt werden.
Zur Höhe des entstandenen Schadens konnte Bartsch keine Auskunft geben. Man habe mit dem Hersteller einen sogenannten Vollwartungsvertrag. Das bedeutet: Geht etwas kaputt, muss die Firma reparieren. Ob das in diesem Fall auch so ist, müsse jetzt die Rechtsabteilung klären. Das Testfeld liegt rund 45 Kilometer nördlich von Borkum.