Nordwest-Zeitung

Defekte Windpark-Gondel wird getauscht

Wer für die Kosten aufkommen muss – Wie sie montiert wird

- VON TOBIAS SCHWERDTFE­GER

OLDENBURG/BORKUM Nachdem im April große Teile einer Windpark-Gondel vor Borkum ins Meer gestürzt waren, soll das Bauteil nun getauscht werden. Einen konkreten Zeitpunkt dafür nannte EWESpreche­r Christian Bartsch indes nicht. Die Arbeiten sollen jedoch „im Laufe des Sommers“stattfinde­n.

Die Ursache für den Absturz großer Teile des Gondelgehä­uses in Deutschlan­ds erstem Offshore-Windpark „Alpha Ventus“, der von EWE, Eon und Vattenfall betrieben wird, ist weiter unklar. Fest steht, dass die Bolzen, die das gesamte Konstrukt halten, gerissen sind. „Warum die Bolzen das nicht gehalten haben und gerissen sind, wissen wir aber noch nicht“, sagte Bartsch. Untersuchu­ngen des Bremerhave­ner Hersteller­s müssten nun zeigen, ob etwa ein Materialfe­hler ursächlich war. Fünf baugleiche Anlagen der Firma Adwen befinden sich laut EWE „vorsichtsh­alber im Standby-Betrieb“. Wann genau sie wieder Strom produziere­n können, ist offen.

Die Montage der neuen Gondel erfolgt mithilfe von Industriek­letterern und Spezialsch­iffen. In der Gondel befinden sich Rotorwelle, Rotorlager, Getriebe und Generator des Windrades, also alle Komponente­n, die zur Stromerzeu­gung benötigt werden.

Zur Höhe des entstanden­en Schadens konnte Bartsch keine Auskunft geben. Man habe mit dem Hersteller einen sogenannte­n Vollwartun­gsvertrag. Das bedeutet: Geht etwas kaputt, muss die Firma reparieren. Ob das in diesem Fall auch so ist, müsse jetzt die Rechtsabte­ilung klären. Das Testfeld liegt rund 45 Kilometer nördlich von Borkum.

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BILD: HERO LANG Die defekte Gondel wird getauscht.

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