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1949 wurde die Wache an der Auguststraße er5 öffnet. Früher gehörte der Bau zur Kaserne.
OLDENBURG Die Stadt ist einem steten Wandel unterzogen. Häuser werden gebaut, andere abgerissen, wieder andere stehen unter Denkmalschutz und bleiben erhalten.
Auch die Geschichte der Feuerwehr ist durch Neubauten und Abrisse gekennzeichnet. Viele ältere Oldenburg haben sicherlich noch die ehemalige Wache am JuliusMosen-Platz vor Augen, in der die Feuerwehr bis 1949 untergebracht war. Das Gerätehaus am Julius-Mosen-Platz/Ecke Ofener Straße wurde aus bauund verkehrstechnischen Gründen Ende der 50er Jahre abgerissen.
Lange Geschichte
Die Geschichte der Oldenburger Feuerwehr reicht weit zurück. Der Oldenburger Turnerbund gründete 1862 eine Turnerfeuerwehr, aus der die heutige Freiwillige Feuerwehr Stadtmitte entstand. Im jetzigen Theater Laboratorium, Kleine Straße 8, war von 1862 bis 1881 ihr erster Standort. Damit erfüllte sich ein Wunsch, den bereits Graf Anton
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PGünther im Jahr 1597 gehegt hatte, als er den Brandschutz zur Bürgerpflicht erklärte.
Eher ein Notbehelf war zwischenzeitlich die Pflichtfeuerwehr, die aus Bürgern bestand: Im Jahr 1852 gab der Oldenburgische Staat eine Feuerlösch- und Rettungsord- Angetreten: Die Feuerwehrleute präsentierten sich an der Wache am Julius-Mosen-Platz. Fundstück: Dieses Plakat ließen die Feuerwehrleute beim Umzug im Jahr 2012 an der Auguststraße zurück. Aktueller Standort: Die Feuerwehr ist heute an der Ibo-Koch-Straße in Bürgerfelde stationiert.
nung für die Stadt Oldenburg heraus, die gleichzeitig die bis dahin dem Staat gehörenden zwei Handdruckspritzen in ihre Obhut nahm. Jeder männliche Bürger von 20 bis 50 Jahren war nun verpflichtet, bei Lösch- und Rettungsarbeiten Dienst zu leisten. Diese Einheit war jedoch wenig Blick zurück: Die ehemalige Feuerwache an der Auguststraße bot viel Platz zum Lagern der Gerätschaften und Akten. Im März 2012 zog die Feuerwehr an die Ibo-Koch-Straße nach Bürgerfelde um.
beliebt. Wohlhabendere Bürger konnten sich vom Dienst freikaufen.
OLDENL URGften sich frei
1861 schlug der damalige Stadtdirektor Wöbken schließlich vor, neben der städtischen Pflichtfeuerwehr Schöner Anblick: Zwischen Café Klinge und Feuerwache führte die Straße nach Ofen.
zusätzlich eine Freiwillige Feuerwehr zu gründen. Die Freiwilligen Feuerwehren gingen zwischen 1848 bis 1871 aus der freiheitlich-demokratischen bürgerlichen Einigungsbewegung hervor und entstammen damit nicht einer preußisch militärischen Tradition.
Ihr Spritzenhaus hatte die Turnerwehr am Julius-Mosen-Platz. Bereits 1900 erhielt die Einheit eine fahrbare Leiter. 1921 wurde den Feuerwehrleuten die Arbeit durch den Kauf einer automobilen Motorspritze erleichtert. Ein Jahr später ging aus der aufgelösten Turnerwehr die Freiwillige Die ehemalige Feuerwache an der Auguststraße
Feuerwehr Oldenburg hervor. Sie bekam, als in den eingemeindeten Stadtteilen ebenfalls Ortswehren entstanden, den Zusatznamen Stadtmitte.
Viele freiwillige Feuerwehrmänner wechselten 1937 zur neu gegründeten Oldenburger Berufsfeuerwehr. Die Fahrzeuge und die Ausrüstung der Ortswehr Stadtmitte sind seit 75 Jahren am Standort der Berufsfeuerwehr untergebracht: bis 1949 in der Alten Wache am Heiligengeistwall, danach in der Wache 1 an der Auguststraße und seit 2012 in der Feuerwache an der Ibo-Koch-Straße. Die Ortswehr Stadtmitte verfügt zurzeit über 30 Mitglieder.
Nun soll das Gerätehaus an der Ecke Auguststraße/Zeughausstraße für den Neubau eines Parkhauses abgerissen werden. Ursprünglich war davon die Rede gewesen, zumindest die stadtbildprägende Fassade zu erhalten. Doch diese Pläne sind nun offensichtlich vom Tisch. Die Fassade dieses Teils der ehemaligen Feuerwache steht nicht unter Denkmalschutz, da sie zu stark überformt ist, teilt die Stadtverwaltung mit. Zur Fassade werden jedoch zurzeit Gespräche mit dem Evangelischen Krankenhaus geführt, schreibt Stadtsprecher Stephan Onnen.
Kein Denkmalschutz
Bei dem Objekt Auguststraße 7 handelt es sich um ein in den Jahren 1865 bis 1867 nach Plänen des GroßherzoglichOldenburgischen Oberbaurats Hero Diedrich Hillerns erbautes Wagenhaus der ehemaligen Artilleriekaserne. Das Gebäude wurde vom Niedersächsischen Landesamt für Denkmalpflege (NLD) als sogenanntes „Nichtdenkmal in der Gruppe baulicher Anlagen“eingestuft. Auf Anfrage der Unteren Denkmalschutzbehörde der Stadt Oldenburg im Jahre 2001 wurde seitens des NLD mitgeteilt, dass aufgrund der durch die Nutzung als Fahrzeughalle der Feuerwehr vorgenommenen erheblichen Veränderungen der Originalbausubstanz eine Denkmalwertigkeit nicht mehr gegeben ist.
Bilder: www.NWZonline.de