Folge dem weißen Kaninchen
Erste Premiere im Theaterhafen
Wis eiss0 besser in ein Zirkuszelt als „Alice im Wunderland“? Das Staatstheater verspricht ein Spektakel zu Wasser, zu Land und in der Luft.
OLDENBURG Endlich ist es soweit. Am kommenden Wochenende öffnet der Theaterhafen seine Tore. Doch welches Stück könnte diesem besonderen Spielort gerecht werden? „ Als klar war, wir bekommen dieses Zelt, haben wir gesagt, wir müssen etwas machen, was hier auch reinpasst“, sagt Dramaturg Jonas Hennicke. „Wenn man in dieses Zelt geht, dann macht sich vor einem quasi eine Art Wunderwelt auf. Es braucht nur noch Figuren, die das füllen können.“Und „Alice im Wunderland“ist ein Stoff, der das kann, findet zumindest Hennicke.
Die Geschichte der kleinen Alice, die in einen Kaninchenbau fällt und in einer verrückten und surrealen Fantasie-
landet, gehört zu den bekanntesten englischsprachigen Kinderbüchern. Doch auch Erwachsene haben an den absurden Ideen, außergewöhnlichen Figuren und fantastischen Szenerien des Schriftstellers Lewis Carroll ihre Freude. Und so ist auch diese Inszenierung von Regisseur Robert Gerloff nicht als Kinderstück gedacht, auch wenn Kinder sicher ihren Spaß daran haben werden.
„Die Geschichte wird von Z bis A gespielt“, sagt Hennicke. Die Erzählung musste den äußeren Gegebenheiten des Theaterhafens angepasst werden und so wurde die Reihenfolge der einzelnen Szenen verändert. Außerdem erwartet die Zuschauer nicht nur die passive Beobachterrolle, da das gesamte Gelände bespielt werden soll. Wer Platz nimmt, um „Alice“zu sehen, wird di-
rekt Teil der Veranstaltung sein.
Hennicke zufolge wird hier ein Theaterstück mit Volksfest, Sportveranstaltung und Zeremonie gepaart. Betritt man das Gelände, hat das Spektakel schon begonnen. Auf einer Außenbühne steht der weiße Hase aus der Geschichte gemeinsam mit einer Band und wird ein paar Lieder singen. Nahezu das gesamte Ensemble wird mit einer Barkasse an einem extra dafür geschaffenen Anleger festmachen und gemeinsam mit dem Publikum in einer Prozession in das Zelt einziehen.
Mit den Schauspielern, Musikern, Statisten und einem Chor werden über vierzig Akteure beteiligt sein. Die Kostümbildnerinnen des Theaters haben wieder einmal ganze Arbeit geleistet, denn über Monate hinweg mussten sage und schreibe mehr als 120 von Johanna Hlawica entworfene Kostüme angefertigt werden – nur für das Stück im „Uferpalast“.
Das Oldenburgische Staatstheater bezieht aufgrund von Umbaumaßnahwelt men im Hause sein Sommerquartier auf dem Gelände, welches das Unternehmen Rhein-Umschlag bis 2016 beherbergte. Das Zentrum dieses Theaterhafens bildet ein riesiges Zelt des Circus Roncalli. Neben zahlreichen weiteren Attraktionen rund um das Zelt, die einfach mal so zum Verweilen einladen, soll natürlich auch Theater gespielt werden.
Untermalt wird das Premieren-Stück mit viel Musik. Hajo Wiesemann hat bekannte Lieder aus den 70er und 80er Jahren, von denen sich viele der Alice-Thematik angenommen haben, neu arrangiert. Er wird sie mit einer Band live in der Vorstellung spielen.
„Alice im Wunderland: L-SDreamland – ein Spektakel zu Wasser, zu Land und in der Luft “hat am kommenden Samstag, 19. Mai, ab 19.30 Uhr Premiere im Theaterhafen. Es sind noch Restkarten erhältlich. Weitere Vorstellungen sind unter anderem am 22. und 25. Mai. Das Stück wird bis zum 17. Juni gespielt.
P > www.staatstheater.de