Nordwest-Zeitung

Folge dem weißen Kaninchen

Erste Premiere im Theaterhaf­en

- r=N JENNIFER ZAPS

Wis eiss0 besser in ein Zirkuszelt als „Alice im Wunderland“? Das Staatsthea­ter verspricht ein Spektakel zu Wasser, zu Land und in der Luft.

OLDENBURG Endlich ist es soweit. Am kommenden Wochenende öffnet der Theaterhaf­en seine Tore. Doch welches Stück könnte diesem besonderen Spielort gerecht werden? „ Als klar war, wir bekommen dieses Zelt, haben wir gesagt, wir müssen etwas machen, was hier auch reinpasst“, sagt Dramaturg Jonas Hennicke. „Wenn man in dieses Zelt geht, dann macht sich vor einem quasi eine Art Wunderwelt auf. Es braucht nur noch Figuren, die das füllen können.“Und „Alice im Wunderland“ist ein Stoff, der das kann, findet zumindest Hennicke.

Die Geschichte der kleinen Alice, die in einen Kaninchenb­au fällt und in einer verrückten und surrealen Fantasie-

landet, gehört zu den bekanntest­en englischsp­rachigen Kinderbüch­ern. Doch auch Erwachsene haben an den absurden Ideen, außergewöh­nlichen Figuren und fantastisc­hen Szenerien des Schriftste­llers Lewis Carroll ihre Freude. Und so ist auch diese Inszenieru­ng von Regisseur Robert Gerloff nicht als Kinderstüc­k gedacht, auch wenn Kinder sicher ihren Spaß daran haben werden.

„Die Geschichte wird von Z bis A gespielt“, sagt Hennicke. Die Erzählung musste den äußeren Gegebenhei­ten des Theaterhaf­ens angepasst werden und so wurde die Reihenfolg­e der einzelnen Szenen verändert. Außerdem erwartet die Zuschauer nicht nur die passive Beobachter­rolle, da das gesamte Gelände bespielt werden soll. Wer Platz nimmt, um „Alice“zu sehen, wird di-

rekt Teil der Veranstalt­ung sein.

Hennicke zufolge wird hier ein Theaterstü­ck mit Volksfest, Sportveran­staltung und Zeremonie gepaart. Betritt man das Gelände, hat das Spektakel schon begonnen. Auf einer Außenbühne steht der weiße Hase aus der Geschichte gemeinsam mit einer Band und wird ein paar Lieder singen. Nahezu das gesamte Ensemble wird mit einer Barkasse an einem extra dafür geschaffen­en Anleger festmachen und gemeinsam mit dem Publikum in einer Prozession in das Zelt einziehen.

Mit den Schauspiel­ern, Musikern, Statisten und einem Chor werden über vierzig Akteure beteiligt sein. Die Kostümbild­nerinnen des Theaters haben wieder einmal ganze Arbeit geleistet, denn über Monate hinweg mussten sage und schreibe mehr als 120 von Johanna Hlawica entworfene Kostüme angefertig­t werden – nur für das Stück im „Uferpalast“.

Das Oldenburgi­sche Staatsthea­ter bezieht aufgrund von Umbaumaßna­hwelt men im Hause sein Sommerquar­tier auf dem Gelände, welches das Unternehme­n Rhein-Umschlag bis 2016 beherbergt­e. Das Zentrum dieses Theaterhaf­ens bildet ein riesiges Zelt des Circus Roncalli. Neben zahlreiche­n weiteren Attraktion­en rund um das Zelt, die einfach mal so zum Verweilen einladen, soll natürlich auch Theater gespielt werden.

Untermalt wird das Premieren-Stück mit viel Musik. Hajo Wiesemann hat bekannte Lieder aus den 70er und 80er Jahren, von denen sich viele der Alice-Thematik angenommen haben, neu arrangiert. Er wird sie mit einer Band live in der Vorstellun­g spielen.

„Alice im Wunderland: L-SDreamland – ein Spektakel zu Wasser, zu Land und in der Luft “hat am kommenden Samstag, 19. Mai, ab 19.30 Uhr Premiere im Theaterhaf­en. Es sind noch Restkarten erhältlich. Weitere Vorstellun­gen sind unter anderem am 22. und 25. Mai. Das Stück wird bis zum 17. Juni gespielt.

P > www.staatsthea­ter.de

 ?? BILD: STAATSTHEA­TER ?? Skurrile Welt: Alice (Katharina Shakina) begegnet im „Uferpalast“dem weißen Kaninchen.
BILD: STAATSTHEA­TER Skurrile Welt: Alice (Katharina Shakina) begegnet im „Uferpalast“dem weißen Kaninchen.
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