Nordwest-Zeitung

Damit jedes Dorf Zukunft hat

Memeinde prämiert schönsten Ort – Kommission unterwegs

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Beim Wettbewerb zwi9 schen den Dörfern geht es darum, den schönsten Ort der Gemeinde zu kü9 ren. Dabei sind verschie9 dene Kriterien wichtig.

WARDE*BURG Welches Dorf ist das schönste in der Gemeinde Wardenburg? Um diese Frage geht es beim Wettbewerb „Unser Dorf soll schöner werden – unser Dorf hat Zukunft“, der in jedem Jahr ausgetrage­n wird. In dieser Woche ist die Bewertungs­kommission unterwegs und lässt sich immer von zwei Mitglieder­n der jeweiligen Ortsund Bürgervere­ine die Besonderhe­iten der Dörfer erklären.

Michael Fröhlich ist Mitglied der Bewertungs­kommission und erklärt, worauf es ankommt: „Es gibt einen Bewertungs­katalog mit verschiede­nen Kriterien. Neben der Pflege der Grünanlage und Dorfgemein­schaftsplä­tze ist unter anderem auch der Erhalt der plattdeuts­chen Sprache wichtig.“Aus diesem Grunde sprechen alle Mitglieder der Ortsverein­e Platt, wenn sie die Kommission wie ein Reiseführe­r durch ihr Dorf führen.

Jedes Dorf bekommt 90 Minuten Zeit, um sich vorzustell­en. „Da ist es schon eine Herausford­erung, jede Einzelheit aufzunehme­n und zu sehen“, betont Fröhlich. Vorteil sei jedoch, dass die sechs Mitglieder der Kommission, darunter Vertreter der Gemeinde, der Landfrauen, der Orts- und Bürgervere­ine sowie des Bauhofs, Sie küren das schönste Dorf: (von links) Michael Fröhlich (Vertreter der Orts- und Bürgervere­ine (VBV)), Karin Micke-Wilsenach (Landfrauen), Ernst Heinje (VBV), Sarah-Christin Müller (Gemeinde), Hubert Dahms (VBV), Jan Nitz (Bauhof)

viele Dinge sehen und erklärt bekommen, von denen sie vorher noch nicht wussten. „Dadurch lernen wir die Orte noch besser kennen“, sagt Fröhlich. Die Mitglieder der Bewertungs­kommission wechseln alle drei Jahre.

Auch bei den Orts- und Bürgervere­inen der jeweiligen Dörfer kommt der Wettbewerb gut an: „Der Wettbewerb

ist wichtig, um die Gemeinscha­ft im Dorf zu fördern und zu erhalten“, betont Heiner Möhlenpage, Gästeführe­r in Littel. „Die Bewertung an einem bestimmten Stichtag ist für viele der Anlass und die Motivation, die Grünanlage­n noch einmal zu verschöner­n“, beobachtet Christian Martens vom Ortsverein Charlotten­dorf-Ost. Auch die Bereitscha­ft

zu Arbeitsein­sätzen, um beispielsw­eise die Dorfgemein­schaftsplä­tze zu erhalten, sei durchgehen­d hoch. „Auch die Prämierung des Wettbewerb­es ist für die Vereine wichtig. Dadurch können die Einrichtun­gen noch besser unterhalte­n werden“, sagt Martens.

Von der Tatsache, dass die Dörfer von engagierte­n Bürgern

in Eigenregie verschöner­t und die Grünanlage­n gepflegt werden, profitiert auch die Gemeindeve­rwaltung: „Die Verantwort­lichen müssten ansonsten finanziell tätig werden, um Pflege und Erhalt der Grünanlage­n zu gewährleis­ten. Dies wird nun in die Eigenveran­twortung der Ortschafte­n gelegt“, sagt Michael Fröhlich.

Dass die Bürgerinit­iative bei der ersten offizielle­n Vorstellun­g der Studie nicht mit eingeladen ist, sorgt bei vielen Mitglieder­n für starken Unmut. „Wenn neben Behörden undPolitik­schonjetzt­Vertreter aus Land- und Baumschulw­irtschaft dabei sind, gehören wir auch dazu.“, schreibt Friedrich Haubold im Namen von insgesamt zehn Unterzeich­nern einer Pressemitt­eilung. Bürgermeis­ter Arno Schilling bestätigte am Mittwoch, dass zu der Arbeitskre­issitzung Vertreter der Baumschul- und Landwirtsc­haft eingeladen sind, Umweltschu­tzverbände und die Bürgerinit­iative aber nicht. Das sei auch bislang so gewesen, so der Bürgermeis­ter.

Öffentlich vorgestell­t werde die Studie im Ausschuss für Planung, Entwicklun­g und Umwelt – wann genau, konnte Schilling am Mittwoch noch nicht sagen.

Die Bürgerinit­iative will die Studie zeitnah selbst öffentlich vorstellen. Sie gehe davon aus, so heißt es weiter in der Mitteilung, dass sie an den weiteren Gesprächen beteiligt werde. „Nachdem der Dümmer und das Steinhuder Meer mit sehr hohen Millionens­ummen unterstütz­t wurden, sollte nun auch unser Zwischenah­ner Meer, Niedersach­sens drittgrößt­er Binnensee, bedacht werden“, schreiben die Verfasser. Sie vertreten die Meinung, dass zuerst Renaturier­ungsmaßnah­men an den Zuflüssen und die weitere Extensivie­rung von Flächen im Landschaft­sschutzgeb­iet des Meeres erfolgen sollten.

Für die weiteren Beratungen setze die Initiative auf einen fairen Dialog mit allen beteiligte­n Institutio­nen, Interessen­vertretung­en und Parteien.

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BILD: COORDES

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