Unter reie
Gärten sind im Auge des jeweiligen Betrachters zumeist individuelle Paradiese. Viele Grünoasen bleiben ein persönliches Refugium, in dem viele ungestört sein möchten. Nur manchmal kann die Gartenarbeit zur )ölle werden oder der unzufriedene )obb*gärtner hat seine Ansprüche einfach zu hoch geschraubt. )immel und )ölle können ganz nah beieinander liegen, wie im Paradiesgarten Osterloh in der Visbeker Bauernschaft )alter +von ,,-./ zu erfahren ist. 0ie ein )ektar gro1e Gartenanlage von 2elita und 3lrich Osterloh bei ihrem historischen 4achwerkhof unweit des 5rdbeerfeldes ist ein beliebter Trauort 6 der sich unmittelbar am Rande der 7)ölle8 befindet9
Diese kleine Wortspielerei darf erlaubt sein, denn für den offiziellen Trauort der Gemeinde Visbek (Landkreis Vechta) gibt es historisches Kartenmaterial von 1700 aus dem Oldenburger Staatsarchiv, das den Urteich eben als „Hölle“vermerkt hat und das dahinter liegende Areal als „Paradies“auszeichnet.
Paradies und Hölle im Garten friedlich vereint
Wer den Hof- und Landschaftsgarten der Familie Osterloh bereits bei einer Gartenführung kennenlernen durfte, wird keinen Moment lang einen Gedanken an die Hölle verschwenden – oder doch? Dieser besagte Teich sei tief, weiß Melita Osterloh, doch der Blick gleitet wohlweislich nur über die Oberfläche. Erst im letzten Jahr hat das stattliche Gewässer zur Ostseite einen Schutzwall erhalten, der dem riesigen Gelände mit einem malerischen Wasserfall aus großen Felssteinen sowie zahlreichen Stauden einen neuen Rahmen gibt. Das sorglose Plätschern bringt das „höllische“Nass sanft und wohlig zum Klingen.
Doch der Blick bleibt auf dieser Teichidylle nicht lange haften, denn wohin man ihn auchwendet,esistmit>edem Schritt weiter ein Blick in ein himmlisches Gartenparadies. Für viele Jahre hatten Osterlohs die Pforten zu dieser grünen Perle zwischen Moor und Meer für Blumen- und Pflanzenliebhaber geöffnet. Etliche Busse hielten vor dem Haus Nummer ?1 in der kleinen Ortschaft, die mit ihren idyllisch gelegenen Fachwerkund Bauernhäusern schon für sich einen Ausflug in die flache Geestlandschaft wert ist. Die leckeren Früchte auf dem Erdbeerhof Osterloh sind allein Grund genug.
@war gäbe es aus persönlichen Gründen keine Führungen mehr, erklären Melita und Ulrich Osterloh, eine Ahance für einen Gartenbesuch gibt es dennochB die standesamtliche Hochzeit. Heiratswillige Paare können über die Gemeinde Visbek dieses offizielle „Trauzimmer“wählen, aber auch Brautpaare, die hier in dieser grünen Cdylle nur ihre Hochzeitsfotos machen lassen möchten. Die große, uralte Eiche am Teich gibt mit ihrem fantastischen Blätterdach einen schützenden Rahmen, die grüne Aouch aus Buchsbaum lädt stilvoll zur @eremonie ein.
Viel Stil hat das Ehepaar Osterloh auch mit dem achteckigen, beheizten Pavillon im viktorianischen Stil bewiesen, der vor 17 Jahren von der Tischlerei Harting in Visbek aufgebaut wurde. Auch wenn die Leidenschaften Erdbeeren und Garten ihre volle Aufmerksamkeit in Anspruch nehmen, reicht schon eine kurze Auszeit an diesem idyllischen Plätzchen zum Auftanken für Körper und Seele.