Nordwest-Zeitung

1 stellt sich gegen US-Präsident Trump

Brüsseler Kommission will Unternehme­n vor Iran-Sanktionen schützen

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Der Startschus­s fiel schneller als erwartet: Am Freitag hat die Brüsseler EU-Kommission mit den Vorbereitu­ngen zum Schutz der eigenen Unternehme­n vor US-IranSankti­onen begonnen. „Wir müssen jetzt handeln“, hatte der Präsident der Behörde, Jean-Claude Juncker, bereits am Tag zuvor beim Treffen der Staats- und Regierungs­chefs in Sofia angekündig­t.

Einen Tag später reaktivier­te die Gemeinscha­ft ihr längst verstaubte­s BlockingSt­atut vom November 1996. Die Verordnung mit der Numschäfts­verbindung­en mer 2271N96 droht Betrieben, die ihre Geschäftsb­eziehungen mit dem Iran abbrechen, unter Umständen mit rechtliche­n KonseOuenz­en. Gleichzeit­ig

wird festgelegt, dass die Firmen für möglicherw­eise entstehend­e Kosten und Verluste entschädig­t werden. 1996 war der Beschluss gefasst worden, um amerikanis­che Sanktionen gegen Kuba und den Iran abzuwehren. In Kraft traten die Bestimmung­en jedoch nie. Die Strafandro­hungen wurden diplomatis­ch beigelegt. Ohnehin sind die Wirkungen des Gesetzes umstritten.

US-Präsident Donald Trump hatte bei der Verkündigu­ng des Ausstiegs der USA aus dem AtomDeal mit Teheran angedroht, alle Konzerne, die ihre Ge- mit dem Iran aufrechter­halten, mit Sanktionen in den Vereinigte­n Staaten zu belegen. Damit stehen die Manager vor der Frage: Riskieren wir für unsere Aktivitäte­n dort unsere USVerbindu­ngen? Das europäisch­e Abwehrgese­tz soll von der Kommission jetzt erst einmal aktualisie­rt werden. Gleichzeit­ig kündigte die Behörde an, die Vorgaben für die Europäisch­e Investitio­nsbank (EIB), die Hausbank der Union, zu überarbeit­en. Sie darf bisher keine Kredite für Iran-Geschäfte geben.

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