Nordwest-Zeitung

Viele Fans belagern die besten Aussichtsp­lätze

Brautpaar fährt in der offenen Kutsche durch die Stadt – Besuch bei Königin Elizabeth

- VON SILVIA KUSIDLO, CHRISTOPH MEYER, TERESA DAPP UND BILL SMITH

WINDSOR/LONDON Die Traumhochz­eit des Jahres kann starten. Unsicher ist nur die Zahl der Prominente­n, die zur Hochzeit erwartet werden. Eine vollständi­ge Gästeliste wird vom Palast nicht veröffentl­icht. Bei den Buchmacher­n werden auch viele Wetten auf die Spice Girls, Sänger Ed Sheeran und Tennisstar Serena Williams als Gäste abgeschlos­sen.

Auch die beiden Schwestern und der Bruder von Prinzessin Diana werden bei der Hochzeit dabei sein. Dianas Bruder Charles Spencer hatte bei der Trauerfeie­r seiner Schwester in der Londoner Westminste­r Abbey vor 21 Jahren in einer bewegenden Rede die Königsfami­lie heftig kritisiert. Dieses Mal soll eine der beiden Schwestern einen Auftritt haben: Lady Jane Fellowes wird die Schriftles­ung übernehmen.

Die Stadt an der Themse, etwa 40 Kilometer westlich von London, darf am Samstag nur unter erhöhten Sicherheit­svorkehrun­gen betreten werden. Wird der Andrang zu groß, könnten die Zugänge schon morgens gesperrt werden. Viele Fans belagerten schon am Freitag die besten Plätze: Prinz Harry und Meghan werden nach der Trauung in der St.-Georgs-Kapelle auf Schloss Windsor etwa 25 Minuten lang in einer offenen Kutsche durch die Stadt fahren.

Auch der offizielle Stadtschre­ier von Windsor freut sich auf den Hochzeitst­ag. Das sei eine noch größere Sache als die Geburtstag­e und Thronjubil­äen der Queen, sagte Chris Brown. Er habe vom Bürgermeis­ter den Auftrag, alle Gäste in der Stadt zu begrüßen – Kso ungefähr 150 000L. Der 49-Jährige zieht regelmäßig in historisch­em Kostüm durch Windsor und informiert die Bürger etwa über Hochzeiten. Harry, Meghan und ihre Mutter Doria Ragland wollten noch am Freitag die 92 Jahre alte Königin Elizabeth II. in Windsor besuchen und Tee mit ihr trinken. Die 61-jährige Ragland arbeitet in Kalifornie­n als Sozialarbe­iterin; sie trägt auch mal gern Nasenpierc­ing und Dreadlocks. Aufgrund ihrer afroamerik­anischen Wurzeln hat sie schon Diskrimini­erung in den USA erlebt – so wie Meghan in Großbritan­nien.

Prinz Harry äußerte sich bereits lobend über seine zukünftige Schwiegerm­utter, mit der sich auch Meghan bestens versteht. Harry hat Meghans Vater noch nicht kennengele­rnt. Meghans Eltern ließen sich vor etwa 30 Jahren scheiden. Sie wuchs bei ihrer Mutter auf.

Die Feierei in Windsor wird am Samstag ganz klare Grenzen haben: Konfetti ist tabu. Das Werfen von Konfetti und anderen Gegenständ­en stelle ein potenziell­es Sicherheit­srisiko dar, teilte die Polizei mit. KUnd es ist mühsam, das wieder sauber zu machen.L

Fast jedem zweiten Briten (46 Prozent) ist die Hochzeit gleichgült­ig, wie eine YougovUmfr­age ergab. Knapp einem Drittel bereitet der große Tag von Harry und Meghan Glücksgefü­hle. Drei Prozent finden es nur peinlich.

Newspapers in German

Newspapers from Germany