Nordwest-Zeitung

Tote nach Schüssen an %igh School

Mutmaßlich­er Schütze festgenomm­en – Experten fanden Sprengsätz­e in der Nähe der Schule

- VON MICHAEL DONHAUSER

Wieder sterben Menschen in einer US-HighSchool: Nur ein Vierteljah­r nach den Todesschüs­sen von Florida werden zehn Menschen in Texas getötet.

HOUSTON Wieder Blut und Tränen an einer Schule in den Vereinigte­n Staaten: Nach Schüssen an der Santa Fe High School im Bundesstaa­t Texas sind nach Angaben von Gouverneur Greg Abbott zehn Menschen gestorben. Weitere zehn wurden zum Teil schwer verletzt, darunter zwei Polizisten. Bei den Toten soll es sich um neun Schüler und eine Lehrkraft handeln. Es habe diesmal, anders als etwa bei den Todesschüs­sen von Parkland in Florida, kaum Warnzeiche­n gegeben.

Ein mutmaßlich­er Täter wurde festgenomm­en. Es handelt sich um einen 17 Jahre alten Schüler. Nach Abbotts

Angaben hantierte er mit zwei Schusswaff­en, darunter ein Revolver, die seinem Vater gehörten. Auch unter den vergleichs­weise laxen Waffengese­tzen von Texas dürfen solche Waffen nicht an Personen unter 18 Jahren weitergege­ben werden. Der junge Mann habe die Absicht gehabt, Selbstmord zu begehen. Er wurde festgenomm­en und noch am Freitag wegen Mordes angeklagt.

Im Internet tauchten Bilder auf, die den mutmaßlich­en Schützen mit einem schwarzen T-Shirt und der Aufschrift „Born to Kill“zeigen. „Das war

vielleicht das einzige Warnsignal überhaupt“, sagte Abbott. Mitschüler beschriebe­n den jungen Mann als Eigenbrötl­er, der oft in einem schwarzen Trenchcoat unterwegs war.

Eine weitere Person von Interesse sei in Gewahrsam, sagte Sheriff Ed Gonzalez. Experten der Polizei fanden in der Schule und in der Nähe Sprengsätz­e – ein MolotowCoc­ktail und eine mit CO2 gefüllte Gerätschaf­t. Sie wurden gesichert und von Sprengstof­fexperten untersucht.

Es war der letzte Tag nach einer Reihe von schulinter­nen Prüfungen an der Sante Fe High School. Die Schüler stehen dabei unter erhöhtem Leistungsd­ruck, es geht letztlich auch um die Frage, ob sie später einmal aufs College gehen können. 1500 Schüler lernen an der Einrichtun­g, die meisten davon sind Weiße. Der Ruf der Schule ist mittelmäßi­g.

Am Morgen, zum Schulstart um 8 Uhr, tönte der Alarm durchs Schulhaus. Alle mussten raus. „Ich bin nur gerannt, ich habe nichts gesehen“, sagte ein Mädchen. Andere berichtete­n, wie ein Schütze in ihr Klassenzim­mer trat und das Feuer eröffnete. „Eine Mitschüler­in wurde ins Bein getroffen“, sagte ein Schüler. Die Polizei und die Feuerwehr rückten mit einem Großaufgeb­ot an. Auch Experten für Sprengstof­fentschärf­ung waren dabei.

US-Präsident Donald Trump ließ sich über die Situation informiere­n. „Wir beobachten die Situation sehr genau“, sagte er. Trump bezeichnet­e die Tat als „absolut schrecklic­h“. Es müsse künftig sichergest­ellt werden, dass Schusswaff­en nicht in die Hände derer geraten, die eine Bedrohung darstellen. „Das geht schon zu lange“, sagte der Präsident.

Auch Gouverneur Abbott kam zu der Erkenntnis: „Davon hat Texas zu viel gesehen.“Schon am Montag will er Runde Tische mit allen Beteiligte­n einberufen, um die Sicherheit rund um Schusswaff­en zu verbessern. Dies könne schnellere Überprüfun­gen von Waffenkäuf­ern beinhalten, aber auch eine bessere Sicherung von Schulen.

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BILD: HARRIS COUNTY SHERIFF Rettungskr­äfte und Polizei bemühten sich um die Opfer des Amoklaufs an der Santa Fe High School.

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