Nordwest-Zeitung

„Profitum wird es bei uns nic$t geben“

Präsident Rainer Bartels spricht über möglichen Regionalli­ga-Aufstieg des VfL Oldenburg

- VON HAUK9 RICHT9RS

Der Club wolle auch in der 4. Liga auf 7unge Spieler set8en, sagt Bartels. Dabei 9önnte eine besondere :on9urren8 8um VfB entstehen.

FRAGE: Herr Bartels, die Oberliga-Fußballer des VfL Oldenburg können am letzten Spieltag an diesem Samstag sogar noch den direkten Aufstieg in die Regionalli­ga schaffen. Sind Sie vom Erfolg Ihrer Mannschaft eigentlich überrascht? RAINER BAR1ELS: Überrascht ist vielleicht das falsche Wort. Wir haben vor der Saison schon damit gerechnet, dass wir im oberen Drittel mitspielen können. Aber davon, dass wir nun sogar noch die Chance auf den direkten Aufstieg haben, sind wir sicherlich nicht ausgegange­n. FRAGE: Falls der Aufstieg – direkt oder über die Aufstiegsr­unde – klappen sollte, würde sich in der Regionalli­ga einiges ändern. Was wären die größten Herausford­erungen? BAR1ELS: Ich möchte in diesem Zusammenha­ng lieber von Chancen sprechen. Wir müssten unser Stadion an der Alexanders­traße für die Regionalli­ga tauglich machen. Vor

allem geht es da um Zäune, die gebaut werden müssten. Das alles ist mit dem Verband geklärt, wir hatten uns ja erfolgreic­h um eine Regionalli­ga-Lizenz beworben. FRAGE: Und was müsste in sportliche­r Hinsicht, also im Kader, passieren? BAR1ELS: Wir würden unseren bisher so erfolgreic­hen Weg mit unserem Trainer Dario Fossi und unserem Sportleite­r Detlef Blancke weitergehe­n. Sie setzen auf Spieler, die sich bei uns entwickeln können. Wir würden keine Spieler mit Drittliga-Erfahrung holen, die denken, sie könnten sich in der Regionalli­ga bei uns ein bisschen bewegen. Bei uns

wird es kein Profitum geben. Das ist bei einigen anderen Vereinen in der Regionalli­ga – ich denke da vor allem an die zweiten Mannschaft­en des Hamburger SV und des VfL Wolfsburg – sicherlich anders. Wir wären aber einer von den Regionalli­gisten, die das nicht können und auch nicht wollen. FRAGE: Wie bekommen Sie denn dann gute Spieler nach Oldenburg? BAR1ELS: Indem wir Ihnen die Chancen aufzeigen, die sie bei uns hätten. Im Falle eines Aufstiegs könnte man beim VfL in der Regionalli­ga spielen. Das ist für viele junge Spieler eine hervorrage­nde

Möglichkei­t. Und sie könnten unter unserem Trainer Fossi arbeiten. Der hat schon mehrfach bewiesen, wir gut er junge Spieler entwickeln und besser machen kann. FRAGE: Vor einigen Jahren hat der VfL gemeinsam mit dem VfB Oldenburg den JFV Nordwest gegründet, in dem Talente aus der Region ausgebilde­t werden. Angenommen, VfL und VfB spielen bald in einer Liga. Wären die Clubs dann nicht Konkurrent­en auf Augenhöhe, wenn es darum geht, gut ausgebilde­te Spieler aus dem gemeinsam betriebene­n JFV zu holen? BAR1ELS: Genau das war ja das Ziel bei der Gründung des JFV. Wir wollten Spieler ausbilden, die danach in der höchstmögl­ichen Liga hier in der Region spielen können. Aber wenn man es genau nimmt: Ja, wir würden dann mit dem VfB in einer Konkurrenz­situation stehen. Dann müssten beide Vereine einem jungen Spieler aufzeigen, welche Möglichkei­ten er jeweils hätte. Die Entscheidu­ng läge dann beim Spieler. In den vergangene­n Jahren sind übrigens schon mehrfach Spieler vom JFV zum VfL gekommen. Der VfB geht nun auch mehr und mehr diesen Weg. FRAGE: Welchen Etat hätten Sie in der Regionalli­ga? BAR1ELS: Als Präsident des VfL werde ich in der Öffentlich­keit nicht über Etats und Geld reden. Nur soviel: Einige Sponsoren haben bereits signalisie­rt, dass sie uns im Falle eines Aufstiegs noch mehr unterstütz­en würden. FRAGE: Gut. Ein anderer Versuch mit Zahlen: Mit wie vielen Zuschauern würden Sie in der Regionalli­ga rechnen? BAR1ELS: Gemessen an der guten Arbeit, die beim VfL geleistet wird, haben wir leider nicht so viele Zuschauer. Wenn wir in der Regionalli­ga auf einen Schnitt von 500 Besuchern pro Spiel kommen würden, wäre das ein guter Wert.

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