Airbus-Zulieferer geht an Chinesen
Sächsische Firma übernommen
MITTWEIDA/DPA Der sächsische Flugzeugbau-Zulieferer Cotesa ist von einem chinesischen Konzern übernommen worden. Nach monatelangem Ringen und einer Prüfung durch das Bundeswirtschaftsministerium sei der Kauf durch AT&M endgültig besiegelt worden, sagte der Sprecher der Geschäftsführung, Jörg Hüsken, am Freitag in Mittweida.
Cotesa beliefert Airbus und Boeing mit Kohlefaser-Bauteilen. Durch das Engagement von AT&M (Advanced Technology & Materials), einer Tochterfirma des Staatskonzerns China Iron & Steel Research Institute Group, erhält das Unternehmen laut Hüsken Zugang zum chinesischen Markt. Künftig wollen die Sachsen auch den staatlichen chinesischen Flugzeugbauer Comac beliefern.
Die Suche nach einem neuen strategischen Investor sei ein „hochkompetitiver Wettbewerb“gewesen, sagte Hüsken. Es habe rund 30 Interessenten gegeben. Die Chinesen hätten jedoch das beste Konzept vorgelegt. Laut „Handelsblatt“hat AT&M den Bau eines neuen Werks in China angekündigt. Ende Dezember war bekannt geworden, dass das Bundeswirtschaftsministerium die Transaktion nach dem verschärften Außenwirtschaftsgesetz prüft. Die Freigabe erfolgte dann nach Firmenangaben Mitte April.
Das verstärkte Engagement chinesischer Konzerne in Europa sorgt für anhaltende Diskussionen. Der Bund hatte sein Hetorecht gegen die Übernahme strategisch wichtiger Firmen durch ausländische Investoren ausgebaut. Das Wirtschaftsministerium kann eine Übernahme prüfen, wenn ein ausländischer Interessent mit Sitz außerhalb der EU mindestens 25 Prozent der stimmberechtigten Anteile kauft. Das gilt vor allem für strategisch wichtige Branchen wie Telekommunikation/IT, Rüstung oder Hersorgung.
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