Wie geht es mit Gasthof weiter?
A–sschuss befürwortet Tiefgarage an Sandkruger Bahnhofstraße
So könnte es demnächst aussehen: Das Areal an der Bahnhofstraße soll umgebaut werden, sodass aus dem alten Gasthaus Sandkrug ein Hingucker wird.
Eine Tiefgarage unter den Neubauten an der Bahnhofstraße soll die erforderlichen Parkplätze sichern. Das lehnt der Investor aber ab.
SANDKRUG Nicht unbedingt begeistert waren viele Anwohner Sandkrugs über die Pläne der VR-Bank, die auf dem Areal des historischen „Gasthofes Sandkrug“an der Bahnhofstraße einen modernen Neubau errichten will: Zu wenig Parkplätze würden in ihren Augen für all die Mieter und etwaige Café- oder Arztpraxenbesucher entstehen, so die Kritiker. Die Gebäude seien zu groß und zu wuchtig, außerdem monierten sie die Zufahrt zu dem Gelände.
Auch die Ausschussmitglieder des Bau- und Planungsausschusses hatten am Donnerstagabend im Rathaus erneut enormen Redebedarf zu diesem Thema und stellten letztlich die Entscheidung über das vorgelegte Gestaltungskonzept zurück.
Zwar stellten Christine Müller, Architektin der Gesellschaft für räumliche Planung und Forschung (NWP), und Andreas Taudien, Bauleitplanung, einen nach der letzten Sitzung veränderten Bauplan für das Gelände vor, doch auch hieran entbrannten Diskussionen. Müller machte deutlich, dass bei der erneuten Planung die Gebäude an denselben Stellen stehen bleiben, „nur die Stellplätze werden neu sortiert.“47,5 Parkplätze müssten nach Berechnungen eigentlich geschaffen werden, durch drei Car-Sharing-Plätze könne die Zahl auf 43 gesenkt werden. Immer noch eine viel zu geringe Zahl, wie die Mehrheit der Ausschussmitglieder befand. Bis auf einen Vertreter der Fraktion die Grünen plädierten alle Parteien für den Bau einer Tiefgarage oder eine Lösung unter einem der neu entstehenden Gebäude.
Auch Thomas Schulze (CDU) betonte mehrfach: „Das Projekt mit all den Stellplätzen ist zu groß für den Standort und wird zu einer Katastrophe. Da hat die VRBank sich verkalkuliert.“Auch die SPD drückte aus, dass sie das Gelände im vorgelegten Plan noch immer für überlastet hält. Die Tiefgarage – so wusste Taudien zu berichten – wird aber aus „verschiedenen Gründen“klar vom Investor abgelehnt. Dieser wünscht sich, dass mindestens acht der Stellplätze ausgegliedert werden dürfen.
Thema war auch die Höhe der Gebäude. Da die Bahnhofstraße 9,43 Meter über Normalnull (NN) liegt, die Mitte des zu bebauenden Geländes aber bei 10,09 Meter über NN, hat das unmittelbare Konsequenzen
für die Baupläne. „Nur bei dem Bezugspunkt auf der Straße ist die bisherige Planung ausführbar“, gab Christine Müller in die Runde.
Bürgermeister Christian Pundt berichtete, dass die VRBank keine weiteren Veränderungen der Planungen vornehmen werde und das Projekt dann auf „Eis“lege.
Andreas Richter (Freie Hatter Liste) entgegnete auf dieses Argument: „Wir Ausschussmitglieder sind doch nicht dafür zuständig, für die Wirtschaftlichkeit eines Investors zu sorgen, sondern für die Belange der Bevölkerung.“Auch bekräftigte die Politik, dass alle bei einer derartigen Planung einen Kompromiss eingegangen seien. Schlussendlich machte Taudien nach
einigen kritischen Diskussionsbeiträgen klar: „Der Plan ist rechtlich so genehmigungsfähig, wie er ist.“
Weil den Ausschussmitgliedern daran gelegen war, zu einer Lösung zu kommen, wurde der Beschlussvorschlag mit 10 Ja- und einer Gegenstimme gefasst. Danach muss die VR-Bank eine Planung vorlegen, die alle Parkplätze auf dem Grundstück entweder mit dem Bau einer Tiefgarage oder einer Lösung unter einem der bestehenden Gebäuden, ermöglicht. Zudem soll die Höhe der Gebäude auf Grundlage des Höhenbezugspunktes der Bahnhofstraße berechnet werden. Der Verwaltungsausschuss wird am 6. April über die öffentliche Auslegung befinden.