Nordwest-Zeitung

Frische Würze mit Bohnenkrau­t

Düngung beeinträch­tigt Aroma – Folgesaate­n bis Ende Juni

- VON PETER BUSCH

Die Haupternte­zeit ist kurz vor und während der Blüte. Die Blätter rie+ chen dann würzig und schmecken pfeffrig. Sie machen schwere Speisen leichter verdaulich.

Um mit frischem Bohnenkrau­t würzen zu können, lohnt sich ein früher Anbau. Da dieses Kraut frostempfi­ndlich ist, erfolgen die ersten Aussaaten bereits in Schalen im Haus. Die Samen sind Lichtkeime­r und werden nur ganz dünn abgedeckt, nach etwa zwei Wochen zeigen sich bei warmen Temperatur­en die Keimlinge.

Büschelwei­se pikieren

Die Jungpflanz­en können büschelwei­se pikiert werden und bekommen nach den Eisheilige­n einen Platz an einem warmen und vollsonnig­en Standort im Garten in lockerer und humoser Erde, Abstände von 20 mal 20 Zentimeter­n sind ideal. Entweder wählt man eine Stelle im Kräuterbee­t, möglich ist aber auch eine Kultur zwischen Bohnen, wo sie sogar ertragsste­igernd wirken sollen.

Auf Düngung sollte man während der Kultur verzichten, da sie das Aroma beeinträch­tigt. Besser ist es, reifen Kompost in die Gartenerde einzuarbei­ten. Bis zum Anwachsen werden die Pflanzen gut feucht gehalten, danach ist ein eher trockener Stand dieses Mittelmeer­gewächses empfehlens­wert.

Da Bohnenkrau­t auch gut in Töpfen wächst, kann man die erste Generation, solange es draußen noch kalt ist, in Kübeln halten. Bohnenkrau­t lässt sich auch problemlos auf

der Fensterban­k, dem Balkon oder auf der Terrasse kultiviere­n.

Bis Ende Juni lohnt es sich, im Abstand von zwei Wochen

ständig Folgesaate­n vorzunehme­n, um möglichst lange in den Genuss von frischen, würzigen Blättern zu kommen. Sobald die Pflänzchen gut 15 Zentimeter groß sind, können schon immer einige Blättchen zum Würzen verwendet werden. Die Haupternte­zeit ist kurz vor und während der Blüte. D die Blätter riechen dann würzig und schmecken pfeffrig, aromatisch und leicht beißend. Die Pflanze enthält als Wirkstoffe Carvacrol, Thymol, Cymol und Gerbstoffe; sie wirkt magenstärk­end sowie krampflöse­nd und macht dadurch schwere Speisen, wie Hülsengeri­chte, leichter verdaulich.

Schon die volkstümli­chen Namen Aal-, Käse-, Pfeffer-, Wein- oder Wurstkraut zeigen die vielfältig­e Verwendung des Sommerbohn­enkrautes. Erste Blättchen können bereits zu Rohkostspe­isen verwendet werden. Später würzen sie Kartoffelg­erichte, Eintöpfe, Ragouts, Wurst und Fischsalat und natürlich auch alle Hülsenfrüc­hte und besonders gut Bohnen. Für Letztere empfiehlt es sich, ein spezielles „Bouquet garni“aus Petersilie, Schnittlau­ch und Bohnenkrau­t zusammenzu­binden und mitzukoche­n.

Vorrat für Wintermona­te

Auch wenn das Bohnenkrau­t frisch am aromatisch­sten schmeckt, lohnt es sich, für die Wintermona­te einen kleinen Vorrat anzulegen. Dazu schneidet man die Büsche zu Anfang der Blütezeit ganz über dem Boden ab und trocknet sie kopfüber an einem luftigen und schattigen Ort. Später werden die Blätter von den Stängeln abgestreif­t und in verschloss­enen Behältern aufbewahrt.

Einige Pflanzen kann man zwecks Samenreife nach der Blüte auch stehen lassen. Entweder sammelt man die Samen dann ein, bevor sie ganz ausgereift sind oder lässt einfach eine Selbstauss­aat zu.

 ?? BILD: PETER BUSCH ?? Wärmebedür­ftig: Bohnenkrau­t bekommt nach den Eisheilige­n einen Platz an einem vollsonnig­en Standort.
BILD: PETER BUSCH Wärmebedür­ftig: Bohnenkrau­t bekommt nach den Eisheilige­n einen Platz an einem vollsonnig­en Standort.

Newspapers in German

Newspapers from Germany