Nordwest-Zeitung

F ugzeit der Maikäfer beginnt

An warmen Abenden gut zu beobachten – Harmlose Tiere

- VON PETER BUSCH

Wer den Käfer nicht kennt, kann dieses Tier schnell auf Grund seiner dunkelbrau­nen, bis zu zweieinhal­b Zentimeter großen Gestalt mit den typischen Fächerfühl­ern am Kopf und den seitlichen hellen Zackenlitz­en bestimmen. An den Fächerfühl­ern lassen sich die Käfer auch nach den Geschlecht­ern unterschei­den: Die Männchen haben größere mit sieben Blättern, die Weibchen verfügen über sechs kleinere. Die Käfer leben nur einige Tage, bis die Fortpflanz­ung durchgefüh­rt worden ist.

Im Mai, während ihres kurzen Lebens als Käfer, lassen sich an warmen Abenden Maikäfer beobachten. Meist nimmt man sie zuerst an ihrem lauten Brummen wahr. Ihr Flug sorgt oft für Aufreschlu­ss

gung, obwohl die Tiere vollkommen harmlos sind. Meist prallen sie bei ihrem abendliche­n oder nächtliche­n Flug gegen beleuchtet­e Fenster oder Straßenlat­ernen, und man kann sie dann vom Boden aufheben, um sie zu beobachten.

Nach der Fortpflanz­ung legen

die Weibchen 60 bis 80 Eier bis zu 20 Zentimeter tief in lockeren Boden. Die sich daraus entwickeln­den fetten weißen Engerlinge beginnen dann ihr drei- bis vierjährig­es Larvenstad­ium und fressen in dieser Zeit von Wurzeln verschiede­ner krautiger und holziger Pflanzen. Zum Ab- verpuppen sich die Larven in einer selbstgegr­abenen bis zu einem Meter tiefen Erdhöhle. Mehrere Monate dauert es dann wieder, bis sich aus der Puppe im Herbst der Käfer gebildet hat, der nach einer Überwinter­ung im Boden im Frühjahr an die Erdoberflä­che kriecht.

Durch diesen speziellen Entwicklun­gszyklus kann es in Abständen von vier bis fünf Jahren zu sogenannte­n Maikäferja­hren kommen, da die Tiere dann massenweis­e auftreten. Nach Jahren, in denen diese Tiere wegen ihrer Bekämpfung nur selten zu beobachten waren, scheint sich inzwischen die Tierpopula­tion gut erholt zu haben. Im Garten nun auf die Pirsch nach Maikäfern zu gehen, wäre aber vollkommen abwegig, zumal die Tiere in Gärten kaum Schäden anrichten.

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BILD: PETER BUSCH Typisch für den Maikäfer sind seine Fächerfühl­er und die seitlichen hellen Zackenlitz­en.

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