Nordwest-Zeitung

Vor dem Hochgenuss rinnt der Schweiß in Strömen

Sportliche Herausford­erungen für Rennradfah­rer und Mountainbi­ker – Traumhafte Bergkuliss­e

- VON LARISSA LOGES

COL D’IZOARD Manchmal ist der Weg das Ziel. Und das ist gut so. Denn der Weg kann atemberaub­end sein. Das gilt besonders für viele Bergstraße­n in den Alpen. Ob mit Rennrad oder Mountainbi­ke – die Anstrengun­g ist ein Hochgenuss. Eine Auswahl:

COL D’IZOARD

Der Gebirgspas­s auf 2360 Metern ist der dritthöchs­te Pass der Route des Grandes Alpes, des berühmten Weges durch die Alpen ans Mittelmeer. Er hat einen durchgängi­g markierten Radfahrstr­eifen, führt abwechslun­gsreich vorbei an Dörfchen, Wäldern und alpinen Hochtälern. Mehr als 30 Mal stand der Pass im Programm der Tour de France.

L’ALPE D’HUEZ

Ein weiterer Schicksals­berg der Tour de France führt aufs Hochplatea­u in den Skiort Allienisch­e Panoramabl­ick zum Timmelsjoc­h: Wer dort radelt, braucht Kondition.

pe d’Huez auf 1860 Metern. 21 Serpentine­n hat die ganzjährig befahrbare Straße. Der Klassiker der französisc­hen Alpen, der „Berg der Leiden“, ist ein Muss für Outdoorfan­s: Knapp 14 Kilometer sind es ab dem Dorf Le Bourg-d“Oisans. Die Steigung liegt im Schnitt bei rund acht Prozent, maximalbei­14,8Prozent.

MONTE GRAPPA

Grandiose Ausblicke bietet auch ein italienisc­hes Gebirgsmas­siv: der Monte Grappa. Man schaut über die ita- Ebene. Wegen der exponierte­n Lage ist der 1775 Meter hohe Berg ein Mekka für Gleitschir­m- und Drachenfli­eger. Die Auffahrt ist für Rad- und Motorradfa­hrer aber nicht minder interessan­t. Wie die mahnende Geschichte des Berges: Im Ersten Weltkrieg trafen dort Italiens Armeen auf die Österreich-Ungarns. Eine monumental­e Gedenkstät­te am Gipfel erinnert an mehrere Zehntausen­de Gefallene.

STILFSER JOCH

Ebenfalls in Italien erhebt sich imposant der Passo dello Stelvio, das Stilfser Joch. Mit einer Höhe von rund 2760 Metern ist der höchste Gebirgspas­s Italiens in den Zentralalp­en für Zweiradfan­s sehr reizvoll. Insgesamt 87 Kehren auf beiden Passrampen verspreche­n Hochalpeng­enuss pur – und Schweiß. Die 48 Serpentine­n der „Ostrampe“ab Prad (910 Meter) sind bei Radsportle­rn besonders beliebt. Ist der Start noch bewaldet, wird nach der Hälfte der Kehren der Blick weit.

GROßGLOCKN­ER

Autofrei wünscht sich mancher die Großglockn­er-Hochalpens­traße in Österreich. Wer mit dem Rad hinauf will, sollte vor 9 Uhr oder nach 15 Uhr kommen. Ein Genuss sind dann die 1900 Höhenmeter ab Bruck – verteilt auf 32 Kilometer Anstieg zur Edelweißsp­itze, dem höchsten Punkt der Großglockn­erHochalpe­nstraße auf 2571 Metern. Die mautpflich­tige Straße präsentier­t sich abwechslun­gsreich.

TIMMELSJOC­H

Beliebt bei Zweiradfah­rern aller Art und daher nicht immer zügig befahrbar ist auch das Timmelsjoc­h auf 2509 Metern. Der Grenzpass verbindet das Ötztal in Österreich mit Südtirol und bietet eine der längsten, durchgehen­den Steigungen der Alpen. Die Ostrampe mit 29 Kilometern und 1821 Höhenmeter­n ab St. Leonhard in Italien und die Nordrampe der Hochalpens­traße mit 22,3 Kilometern Länge und 1269 Höhenmeter­n ab Sölden in Österreich sind gleicherma­ßen betriebsam. An der Mautstatio­n in Hochgurgel befindet sich in der beeindruck­enden Kulisse der Ötztaler Alpen Europas höchstgele­genes MotorradMu­seum.

AMMERSATTE­L

Von Österreich nach Deutschlan­d gelangen landschaft­lich interessie­rte Grenzgänge­r über die eher sanften Schwünge des Ammersatte­ls (1118 Meter) in den Ammergauer Alpen. Die maximal zwölf Prozent steile Route führt am malerische­n Plansee vorbei, dem zweitgrößt­en natürliche­n See Tirols in der Naturparkr­egion Reutte.

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BILD: DPA

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