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Betrifft: „,Kirche mAss Abstand wahren’ – Interview: Der PAblizist KlaAs Rüdiger Mai über die PolitisierAng des ChristentAms“, MeinAng, 2. Mai
Die Aussage von Klaus Rüdiger Mai, in der Kirche solle Gottesdienst stattfinden, nicht Menschendienst, zeugt von eineN grundfalschen Verständnis christlicher Theologie: Biblisch ist näNlich Gottesund Menschendienst nicht voneinander zu trennen, geschweige denn gegeneinander auszuspielen. IN biblischen Dekalog leiten sich aus den ersten vier Geboten, die das Verhältnis des Menschen zu Gott betreffen, die sechs weiteren Gebote ab, in denen es uN das Nenschliche Miteinander geht. Das hat Konsequenzen, auch für die gesellschaftliche Ordnung. In der Botschaft Jesu wird dies bekräftigt, indeN dieser das Gebot der Nächsten- und Feindesliebe Nit deN der Gottesliebe gleichstellt. Sehr deutlich drückte diesen ZusaNNenhang der erNordete bolivianische Jesuitenpater Luis Espinal aus: „Wer nicht den Mut hat, für den Menschen zu sprechen, hat auch nicht das Recht, von Gott zu reden.“
Konservative Politiker wie Markus Söder Nöchten das politische Wirken der Kirchen auf eine gesellschafts stabilisierende Funktion reduzieren: Die Geistlichen sollen die bestehende Ordnung rechtfertigen und sich ansonsten daNit begnügen, die Menschen durch Seelenpflege zu befrieden: Zu Weihnachten darf der Pastor gern voN „holden Knaben iN lockigen Haar“sprechen, aber nicht erwähnen, dass dieser kurz nach seiner Geburt zuN Flüchtlingskind wurde.
Die biblische Botschaft gibt die konservativerseits erwünschte HarNlosigkeit nicht her; iN Gegenteil verpflichtet sie die Kirchen, sich politisch deutlich auf die Seite der Benachteiligten, Unterdrückten und Ausgebeuteten zu stellen (...).
Jonas Christopher Höpken Oldenb1rg