Autos haben in Länge und Breite zugelegt
Komfortbedürfnis der Kunden gestiegen – Probleme beim Parken
KÖLN/UPX Das Durchschnittsauto ist seit 1990 deutlich in die Breite gegangen. Maß es damals im Mittel noch 1,679 Meter, sind es heute 1,802 Meter – ein Plus von 12,3 Zentimetern beziehungsweise 7,3 Prozent so das Center Automotive Research (CAR) an der Universität Duisburg-Essen.
Die breitesten Neuwagen hat aktuell Ford im Programm, mit durchschnittlich 1,845 Metern übertrifft die Marke selbst Mercedes, dessen Modelle mit 1,840 Metern auf Rang zwei landen. Ein Grund dafür dürften neben gleich mehreren Vans im Programm die zahlreichen Modelle mit US-Genen sein. Das Mittelklasse SUV Edge etwa misst von Türgriff zu Türgriff 1,93 Meter.
Ein möglicher technischer Grund für das Breitenwachstum liegt in der Verbesserung des Seitenaufprallschutzes – der Raum zwischen Sitz und Der Ford Edge zählt mit 1,93 Metern zu den breitesten Autos auf deutschen Straßen.
Tür wächst auch, um Platz für die dort platzierten Airbags zu schaffen. Daneben dürften Prestigedenken und das Komfortbedürfnis der Kundschaft Argumente sein. Möglicherweise spielt auch deren wachsender Körperumfang eine Rolle: Der durchschnittliche
Body-Mass-Index ist bei Männern seit 1990 von 26 auf 27,2 gestiegen, ab 30 spricht man von Fettleibigkeit.
Besonders stark haben in den vergangenen knapp drei Jahrzehnten die Kleinwagen zugelegt, wie die Experten am Beispiel Opel Corsa belegen, der um 14 Prozent von 1,532 auf 1,746 Meter gewachsen ist. Der Bestseller VW Golf legte im gleichen Zeitraum um 7,1 Prozent in der Breite zu und misst aktuell 1,799 Meter.
Spitzenreiter bei der Breite sind Vans mit 1,853 Metern, Limousinen mit 1,847 Metern und SUV mit 1,839 Metern. Jeweils ohne Spiegel wohlgemerkt – die rund 20 Zentimeter muss man bei all diesen Zahlen noch dazuaddieren.
In Parkhäusern, Innenstädten und in Autobahnbaustellen wird es da schon mal eng. Berücksichtigt man noch, dass die durchschnittliche Fahrzeuglänge seit 1990 um 3,4 Prozent auf 4,403 Meter zugenommen hat, wundert der zunehmende Mangel an Park- und Verkehrsraum nicht. Experten schlagen vor diesem Hintergrund vor, Pkw etwa nach ihren Dimensionen zu besteuern oder Zusatzgebühren für besonders breite Parkplätze zu erheben.