Der Maler Wilhelm Otto
KUNST Ein Verfechter der regionalen Kunst in Nordwestdeutschland
Der Maler Gustav Friedrich Wilhelm Otto wurde am 23. August 1868 in Oldenburg geboren. Seine Eltern waren der als Oberförster in Diensten des Oldenburger Großherzoges stehende gleichnamige Wilhelm Otto und dessen Ehefrau Meta geborene Ohrt.
Studium der Malerei
Nach der Schulzeit begab sich Wilhelm Otto nach Karlsruhe und Berlin und absolvierte in den 1880er Jahren ein Studium der Malerei an den dortigen Kunstakademien unter Anleitung von Eugen Bracht, Max Koner, Friedrich Kallmorgen und Gustav Schönleber.
Als ausgebildeter akademischer Maler kehrte er in den Nordwesten zurück. Erste Studienplätze als Landschaftsmaler waren die Lüneburger Heide, Ahlhorner Heide und alte Landsitze in der dortigen Umgebung.
Freischaffender Künstler
Anfang 1890 ließ er sich in Bremen als freischaffender Künstler nieder und gründete eine private Malschule. In jenem Jahr steuerte er Illustrationen zu „Ohrts“Buch über die Großherzoglichen Gärten bei.
In den folgenden Jahren suchte Wilhelm Otto nach Möglichkeiten, seinen Bekanntheitsgrad zu erhöhen. Deshalb zeigte er sich auf diversen Ausstellungen. 1893 bis 1895 nahm er unter anderem an drei Ausstellungen des Oldenburger Kunstvereins teil.
1900 heiratete er die aus Bremen stammende wohlhabende Elise Sosatt und bewohnte mit ihr ein komfortables großes Haus in Bremen.
Verein für niedersächsisches Volkstum
Wilhelm Otto trat als Verfechter der regionalen Kunst ein. Im Herbst 1904 wurde in Bremen die landeseigene Organisation „Verein für niedersächsisches Volkstum“gegründet. Das Einflussgebiet des Vereins umfasste Ostfriesland, Oldenburg und Lauenburg. Zu den 25 aktiven Mitgliedern des Vereins gehörten unter anderem Hans am Ende, Otto Modersohn, Heinrich Vogeler, Walter Magnussen und Wilhelm Otto.
Oldenburger Landesausstellung 1905
Im selben Jahr nahm er anlässlich des 100jährigen Bestehens der Großherzoglichen Gemäldesammlung an der Ausstellung im Kunstverein teil.
Da 1905 in Oldenburg die Nordwestdeutsche Landes-, Industrie- und Gewerbeausstellung veranstaltet werden sollte, wurde 1904 hierzu ein neunköpfiger Kunstausschuss gegründet. Schriftführer dieses Ausschusses war Wilhelm Otto, dem es gelang, für den Entwurf des Kunstpavillons den führenden Industriearchitekten und Designer Peter Behrens (1868-1940) zu gewinnen.