Nordwest-Zeitung

Erneutes Massaker – und alte Fragen

Debatte über Schusswaff­enmissbrau­ch blitzt nach Amoklauf an Schule in Santa Fe nur kurz auf

- VON MARTIN BIALECKI

Zehn Menschen starben, darunter acht Schüler. Das Motiv des Täters bleibt unklar.

WASHINGTON Die USA stehen nach zehn Toten an einer High School in Texas einmal mehr vor der bohrenden Frage, wie sich solche Schulmassa­ker verhindern lassen. Ein 17-jähriger gestand die jüngste Tat in einer eidesstatt­lichen Erklärung. Während sich seine Familie fassungslo­s zeigte, flammte die politische Diskussion über schärfere Waffengese­tze nur kurz auf. Alsbald versandete sie wieder.

Die Behörden gaben den Namen des Schützen mit Dimitrios Pagourtzis an. Er war Schüler in Santa Fe. Bei seinem Überfall erschoss er am Freitag zehn Menschen, da„Überraschu­ng“ Jaelyn Cogburn wischte die Tränen weg, als sie an den getöteten Gaststuden­ten Sabika Sheikh erinnerte.

runter nach letzten Angaben acht Schüler. 13 Menschen wurden verletzt. Unter den Schwerverl­etzten sind auch zwei Polizisten.

Das Motiv des Täters blieb unklar. Laut Gerichtsak­ten sagte der 17-Jährige zu Ermittlern, dass er nicht auf

Schüler geschossen habe, die er gemocht habe. Schüler berichtete­n, wie Pagourtzis in ihr Klassenzim­mer trat und schoss – auch aus nächster Nähe auf Schüler, die am Boden lagen. Seine Opfer habe er immer wieder verhöhnt. Als er einen Raum betrat, habe er gesagt und zu feuern begonnen. Er schoss auch in Schränke, in denen sich Schüler versteckte­n. Als viele Telefone seiner Mitschüler klingelten, fragte er: „Wollt Ihr nicht rangehen?“Die Polizei erklärte, vor der Festnahme des Täters sei es für 15 Minuten zu einem Feuergefec­ht gekommen. Erst dann habe der Schütze aufgegeben. Zunächst sei sein Plan gewesen, sich das Leben zu nehmen.

Der Täter benutzte zwei Schusswaff­en, die seinem Vater gehörten, wie Gouverneur Greg Abbott sagte. Der Schütze hat keinerlei kriminelle Vergangenh­eit. Lehrer beschriebe­n ihn als überdurchs­chnittlich guten Schüler. Er wurde des Mordes angeklagt.

Die Familie des 17-Jährigen zeigte sich in einer schriftlic­hen Stellungna­hme fassungslo­s. „Wir sind so schockiert wie alle anderen auch“, zitierte die „Los Angeles Times“aus dem Brief.

Zwei vermeintli­che Bomben, die Pagourtzis mitgebrach­t hatte, entpuppten sich nach näherer Untersuchu­ng als harmlos. Einer Auswertung der „Washington Post“zufolge sind in diesem Jahr bereits mehr Menschen in Schulen getötet worden als US-Soldaten im Einsatz. Dennoch bleiben die Fronten in der Diskussion über den Umgang mit Waffen in den USA unversöhnl­ich. Erbittert stehen Befürworte­r schärferer Gesetze den Verteidige­rn des Rechts auf Waffenbesi­tz gegenüber.

Im zweiten Verfassung­szusatz ist nach konservati­ver Lesart das Recht auf Waffenbesi­tz verankert. Auch viele Abgeordnet­e und Senatoren unterstütz­en die finanzkräf­tige Waffenlobb­y NRA.

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AP-BILD: PHILLIP
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