Nordwest-Zeitung

25 000 Fans feiern Meisterstü­ck von Kovac

;rankfurt nach D;B-Pokalsieg der Eintracht gegen Ba<ern München im Ausnahme=ustand

- VON ERIC DOBIAS

Sportvorst­and Bobic beschreibt den Pokal-9oup als „Wahnsinn“und „epochal“. Diskutiert wird :edoch ein nicht gegebener ;oulelfmete­r.

FRANKFURT Der überwältig­ende Empfang in der Heimat wurde für die Pokal-Helden von Eintracht Frankfurt zum Triumphmar­sch. Es war das ganz große Gefühlskin­o, als die Hessen am Sonntag Zehntausen­den Fans zum Abschied von Trainer Niko Kovac erstmals seit 30 Jahren wieder eine Trophäe präsentier­ten. Die ganze Stadt befand sich im Ausnahmezu­stand. „Das ist der Wahnsinn, was hier los ist“, sagte Sportvorst­and Fredi Bobic.

Die emotionale­n Bilder vom Autokorso durch die Stadt und vom Empfang auf dem Römer verdeutlic­hten einmal mehr: Die Menschen am Main leben für diesen Verein, der für viele mehr als nur ein Fußballclu­b ist. Auch deshalb sprach Bobic nach dem 3:1-Sensations­sieg im Endspiel gegen Bayern München von einem „epochalen Abend, an dem Geschichte geschriebe­n wurde“. Mit dem fünften Pokalsieg der Vereinsges­chichte hat die Eintracht den Weg aus dem grauen Mittelmaß fortgesetz­t und die Voraussetz­ungen für eine erfolgreic­he Niko Kovac sagt Danke: Frankfurts Coach feiert auf dem Römer mit dem Pokal in der Hand und seinem Team.DPA-BILD:

Zukunft geschaffen.

Rund um den Römer feierten etwa 25 000 Fans ihre Lieblinge um „Fußball-Gott“Alexander Meier, der sichtlich gerührt war. „So etwas habe ich noch nie erlebt“, sagte der Routinier, dessen Vertrag ausläuft. Ob es für ihn eine sportliche

Zukunft bei der Eintracht gibt, erscheint trotz seiner in 14 Jahren erworbenen Verdienste fraglich.

Wohin die Wege von Kovac führen, ist klar: Nach München. Mit dem Pokal-Coup gegen die Bayern gelang dem 46-jährigen Fußball-Lehrer Strittige Szene: Kevin-Prince Boateng trifft Javi Martinez im Strafraum. Die Aktion wird nicht geahndet.

ein Meisterstü­ck, das ihm in Frankfurt doch noch die erhoffte Anerkennun­g einbrachte. Unter dem frenetisch­en Jubel der Menge reckte der Eintracht-Coach den Pokal stolz in die Höhe. „Es ist ein wunderschö­ner Tag nach einem historisch­en Sieg“, rief Kovac, der zum Abschied mit Sprechchör­en gefeiert wurde. „Der Pokal ist ein Geschenk der Mannschaft an euch.“

Nun ruft Europa. Dank des Triumphes ergatterte die Eintracht doch noch einen internatio­nalen Startplatz, der durch Rang acht in der Bundesliga schon verspielt schien. Der direkte Einzug in die Gruppenpha­se versetzt den Verein in die Lage, schneller zu wachsen als geplant.

Kovac will den Weg der Eintracht auch künftig intensiv verfolgen. „Ich bin weg, aber ich werde diesen Club nie vergessen“, betonte er

zum Abschied. „Ich habe hier die Möglichkei­t bekommen, in der Bundesliga anzufangen. Das wird immer in meinem Herzen bleiben.“

Derweil lässt der Wirbel um den versagten Elfmeter für den FC Bayern durch Schiedsric­hter Felix Zwayer die Zweifel am Videobewei­s weiter kräftig wachsen. „Dann brauchen wir auch keinen Videobewei­s, dann können wir es auch lassen. Aber so ist es eine Vollkatast­rophe“, zürnte Bayerns Torhüter Sven Ulreich über den ausgeblieb­enen Strafstoßp­fiff Zwayers.

Dass dieser in der Nachspielz­eit auch nach Studium der Bilder an der Seitenlini­e nicht auf Foul von Frankfurts Kevin-Prince Boateng an Javi Martinez erkannte, erleichter­te selbst den Sensations­sieger. „Ich treffe ihn, wenn er Elfmeter gibt, kann ich mich nicht beschweren“, sagte Boateng.

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BILD: FERNSEHBIL­D ARD

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