Nordwest-Zeitung

Anlieger *ollen /eniger zahlen

Beiträge sollen um 10 bis 15 Prozent sinken – CDU: Das ist zu wenig

- VON CHRISTOPH KIEFER

Die Stadtverwa­ltung will die ungeliebte­n Anliegerbe­iträge zum Straßenaus­bau um 10 bis 15 Prozent senken. In den Fraktionen ist zum Ausgleich ein Grundsteue­rAnstieg im Gespräch.

OLDENBURG Gute Nachrichte­n für Hausbesitz­er: Die umstritten­en Anliegerbe­iträge zum Straßenaus­bau sollen sinken. Eine Arbeitsgru­ppe aus Stadtverwa­ltung und Rat empfiehlt eine Verringeru­ng um 10 bis 15 Prozent.

Der Vorschlag kommt in den Fraktionen allerdings unterschie­dlich gut an. Die SPD fordert eine „deutliche Entlastung“der Anlieger. Offen ist, ob die 10 bis 15 Prozent ausreichen. Die Fraktion werde darüber „zeitnah“beraten, kündigte Fraktionsc­hef Ulf Prange (MdL) an. Die SPD spricht sich zum Ausgleich der geringeren Anliegerbe­iträge für eine Finanzieru­ng über die Grundsteue­r – und nicht über den allgemeine­n städtische­n Haushalt – aus.

Der CDU geht der Vorschlag der Verwaltung zur Entlastung nicht weit genug. „Zehn Prozent sind ein Tropfen auf den heißen Stein“, erklärt der finanzpoli­tische Sprecher der Fraktion, Chris- toph Baak. „Das ist ein Wohlfühl-Vorschlag, aber keine spürbare Entlastung.“Sein Stadtbezir­ksverband (MitteSüd) halte eine Absenkung um 50 Prozent für angemes- sen, sagte Baak. Offen ist, wie die fehlende Summe ausgeglich­en wird und ob dafür die Grundsteue­r in Frage kommt.

Die Grünen und die Linken sprechen sich statt einer prozentual­en Entlastung aller Anlieger für einen Freibetrag pro Anlieger aus. 100 qm pro Grundstück sollen bei der Berechnung pauschal abgezogen werden. „Das würde Besitzer kleinerer Grundstück­e stärker entlasten“, begründet Fraktionsc­hef Hans-Henning Adler (Linke) den Vorstoß.

Die Grünen lassen die Höhe des Freibetrag­s offen. Kurt Bernhardt und Kerstin RhodeFauer­bach (Grüne) sprechen sich – ebenso wie die Linke – dafür aus, die fehlende Summe über den städtische­n Haushalt auszugleic­hen.

Für heftigen Widerspruc­h der Anlieger sorgt zur Zeit der geplante Ausbau des Sandweges. Hier, wie in anderen Stadtteile­n, überforder­n die Anliegerbe­iträge – zum Teil Summen in fünfstelli­ger Höhe – die finanziell­en Möglichkei­ten von Betroffene­n. Die Landesregi­erung hatte im vergangene­n Jahr den Kommunen Freiräume bei der Finanzieru­ng des Straßenaus­baus eingeräumt. Einige Kommunen haben die Anliegerbe­iträge abgeschaff­t.

Entfallen die Ausbaubeit­räge komplett, müssten nach Angaben der Stadt Oldenburg rund zwei Millionen Euro gegenfinan­ziert werden.

 ?? BILD/ARCHIV: TORSTEN VON REEKEN ?? Die Anlieger tragen einen Teil der Kosten: So wie hier am Dietrichsw­eg geht der Ausbau ins Geld.
BILD/ARCHIV: TORSTEN VON REEKEN Die Anlieger tragen einen Teil der Kosten: So wie hier am Dietrichsw­eg geht der Ausbau ins Geld.
 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Germany