Bischof wird im September gewählt
Grundsatzbeschluss zum Schrump*ungsprozess getro**en – Um Einzelheiten wird noch gerungen
RASTEDE/OLDENBURG/JWE Auf einer Sondersitzung soll die Synode der evangelischen Kirche im Oldenburger Land am 22. September einen neuen Bischof wählen. Synodenpräsidentin Sabine Blütchen berichtete am Freitag vor den 60 Mitgliedern des Kirchenparlaments in Rastede, dass es im Juni mit mehreren Kandidaten Vorstellungsgespräche geben werde. Der Ausschuss zur Vorbereitung der Bischofswahl habe vertraulich bereits mehrere interessante Vorgespräche geführt.
Bei der Wahl im Gemeindehaus der Oldenburger St.-Johannes-Kirche geht es um die Nachfolge von Jan Janssen, der im November das Bischofsamt niedergelegt hatte und im Herbst Leiter der Seemannsmission in Rotterdam wird.
Mit Erleichterung reagierten Kirchenleitung und Synodenmitglieder au* das einmütige Abstimmungsergebnis. Es gab bei vier Enthaltungen keine Gegenstimme.
RASTEDE Die Diskussion war intensiv, blieb aber an der Oberfläche. Der 150 Seiten umfassende Maßnahmenkatalog des Oberkirchenrats zur Haushaltskonsolidierung der evangelischen Kirche im Oldenburger Land stand auf der in Rastede tagenden Synode noch nicht zur Entscheidung an, soll jedoch als Grundlage zur Weiterarbeit des schwierigen Anpassungsprozesses dienen.
Festgelegt haben sich die 60 Mitglieder des Kirchenparlaments auf ein Einsparvolumen von 124 Millionen Euro. Damit wäre der größte Teil des bis 2030 erwarteten Defizits von 131 Millionen Euro gedeckt.
Oberkirchenrat Thomas Adomeit, der den Maßnahmenkatalog als Vertreter im Bischofsamt vorgestellt hatte, äußerte sich nach der Abstimmung erleichtert: „Ich bin froh, dass wir gemeinsam das Ziel ins Visier genommen haben - und wir werden das auch erreichen.“
Vor der Abstimmung hatte Adomeit für den Sparkurs plädiert, der erhebliche Einschnitte vorsieht. Dennoch werde die Kirche erkennbar und handlungsfähig bleiben und sowohl diakonische als auch missionarische Akzente setzen können.
Sehr zufrieden äußerte sich Synodenpräsidentin Sabine Blütchen. Die Synode habe wichtige Weichen gestellt, ohne alle Pflöcke einzubetonieren. Besonders eindrucksvoll sei gewesen, wie sich junge Menschen am Rande der Synodentagung für ihre Interessen eingesetzt hätten, ohne die Arbeit des Kirchenparlaments zu stören.
Zu den offengebliebenen Fragen, an denen nun in den kommenden Monaten gearbeitet werden soll, gehören die Details der Verteilung der künftig nur noch 173 Pfarrstellen. Auch die Entscheidung über eine mögliche stärkere Zentralisierung der Kirchenverwaltung wurde noch nicht getroffen – ebenso wie die Frage nach der Zukunft der beiden Tagungshäuser in Rastede und Ahlhorn.
„Da stehen noch sehr schmerzhafte Entscheidungen an“, kommentierte Bischofsvertreter Adomeit.
Schwierig wird es künftig in Arbeitsbereichen, in denen jetzt Diakone eingesetzt werden. Künftig werden Diakone ausschließlich in der Arbeit für Kinder und Jugendliche eingesetzt. In den anderen Arbeitsbereichen, beispielsweise in der Urlauber- oder Krankenhausseelsorge, werden die jetzt eingesetzten Diakone bis zum Ruhestand bleiben. Danach müssten andere Lösungen gefunden werden, wenn sie nicht auslaufen sollen, erläuterte Oberkirchenrat Detlef Mucks-Büker.