Wohnen teuer
Oberbürgermeister schlägt Bau eines Sport- und Gesundheitsbades am Flötenteich vor
Es ist nach Meinung des Vereins Haus- und Grundeigentum praktisch unmöglich, kostengünstigen Wohnraum zu schaffen. Gesetze und Baukosten stehen dem entgegen . . . .
14 Millionen Euro soll der Neubau kosten. Die Entscheidung muss die Politik fällen.
OLDENBURG Die Stadtverwaltung treibt den Bau eines Sport- und Gesundheitsbades am Flötenteich voran. Entscheiden über den 14 Millionen Euro teuren Neubau muss aber die Politik. Die Zukunft der Stadtteilbäder ließ Oberbürgermeister Jürgen Krogmann in einer Pressekonferenz am Freitag im Altgen Rathaus offen.
Bäderstrategiekonzept
Der Neubau ist Teil eines Bäderstrategiekonzepts, das die Stadt vom Planungsbüro Profund Consult erstellen ließ und das Ende vergangenen Jahres vorgestellt wurde. „Das neue Bad ist vor allem für die Oldenburger Bürgerinnen und Bürger gedacht“, betonte Krogmann. Statt nur vier oder fünf soll es nun acht 25-Meter-Bahnen geben, versprach Krogmann. „Das Becken ist wettkampftauglich“, ergänzte Sportamtsleiterin Christiane Cordes, womit die Schwimmvereine und der Schulsport besänftigt sein dürften.
Mit dem Bau eines Sportund Gesundheitsbades am Standort Flötenteich will die Stadt das Angebot für Schwimmer und Sportler deutlich verbessern. „Vor allem die aktuelle Unterversorgung im Stadtnorden kann damit behoben werden“, verspricht Krogmann.
OB sieht Aufwertung
„Der Bau des neuen Bades wird die Bäderlandschaft in Oldenburg erheblich aufwerten. Über die ursprünglich im Gutachten vorgeschlagene Schließung eines Stadtteilbades soll zu einem späteren Zeitpunkt entschieden werden“, betonte Krogmann. Je 60 000 bis 100 000 Euro kostet der Betrieb der beiden Bäder pro Jahr, auf denen keine Schulden mehr lasten. Nach einer Sanierung könnten diese Kosten unter anderem aufgrund des Schuldendienstes auf 300 000 Euro pro Bad und Jahr steigen, rechnete Joachim Guttek, Leiter des Amtes für Controlling und Finanzen, vor.
Vor dem Hintergrund des demografischen Wandels der Bevölkerung hatte das Beratungsbüro Profund den Vorschlag gemacht, am Standort Überzeugte die Kommission: Das Osnabrücker Schinkelbad könnte als Vorbild dienen.
Flötenteich ein Sport- und Gesundheitsbad zu errichten. Das Thema „Gesundheit“bietet nach Auffassung der Gutachter das größte Entwicklungspotenzial. Außerdem führe das neue Bad dazu, dass deutlich mehr Schwimmunterricht angeboten werden könnte. „Wir beobachten mit Sorge, dass viele Grundschulkinder nicht ausreichend schwimmen können. Ein neues Bad im Stadtnorden kann helfen, diesen Mangel zu beheben.
Alleine wird dies aber nicht reichen, alle Beteiligten sind sicher gefragt, diesem Thema mehr Aufmerksamkeit zu schenken“, sagte Krogmann. Der jährliche Zuschuss für die Bäderbetriebsgesellschaft würde mit dem neuen Bad steigen – auf dann etwa drei Millionen Euro. Der derzeitige Jahreszuschuss der Stadt liegt bei 2,4 Millionen Euro im Jahr.
Mit dem Bau des neuen Bades könnte nach Vorstellung den Keller rauschen lässt? Spätestens dann kommen die Stadtteilbäder auf den Prüfstand. Aber auch, wenn die Politik entscheiden muss, ob die Bäder für viel Geld saniert werden sollen.
So oder so, die Zeit läuft ab. Das neue Schwimmbad bietet für die Sportschwimmer und den Schulsport ein ganzjährig zu nutzendes Trainingsangebot. Für den Fortbestand der fast 50 Jahre alten Bäder in Kreyenbrück und Eversten werden sich deshalb kaum Argumente finden lassen. Die Bäderlandschaft ist im Wandel. @ Den Autor erreichen Sie unter husmann@infoautor.de
der Stadt 2020 begonnen werden. Die Stadt ist, so Krogmann weiter, allerdings in der angenehmen Lage, nicht aus einer Mangel- und Notsituation heraus handeln zu müssen. Eine Kommission sei in der letzten Zeit viel unterwegs gewesen und hätte sich Bäder in vergleichbaren Städten angeschaut. Vorbildfunktion für den Oldenburger Flötenteich könnte das Schinkelbad in Osnabrück haben, sagte der Geschäftsführer der Bäderbetriebsgesellschaft, Jens Hackbart. Geprüft wird laut Krogmann auch, ob ein Freibadangebot erhalten werden kann. Auch der Campingplatz gewinnt durch das neue ganzjährig geöffnete Bad an Attraktivität, hofft der OB.
Osnabrücker Vorbild
Im Osnabrücker Schinkelbad gibt es Sportbecken, Bewegungsbecken, Funktionsbecken, eine Sauna, physiotherapeutische Abteilungen sowie Reha-Sport und Funktionsgymnastik. „Das große Freizeiterlebnis wie im Olantis-Huntebad wird man am Flötenteich nicht finden“, betonte Hackbart. Dort seien die Kapazitäten im Bereich Wellness und Sport ausgelastet.
Die Finanzierung des Neubaus übernimmt die Bäderbetriebsgesellschaft. Eröffnet werden könnte das Bad im Jahr 2022, wenn der Rat denn Grünes Licht gibt.
Auf die Frage, ob die Stadt denn nicht mit der Gemeinde Rastede gemeinsam ein Bad am Stadtrand bauen könnte, reagierte Krogmann überrascht. Diesbezüglich gibt es keine Kontakte mit der Nachbargemeinde, sagte er. Auch in Rastede gibt es eine Diskussion um das Hallenbad im Palaisgarten und das Freibad neben der Rennbahn.