Nordwest-Zeitung

Klare Ansage

- VON GUNARS REICHENBAC­HS, BÜRO HANNOVER

Eine klare Ansage: Ministerpr­äsident Stephan Weil steht ab sofort mit seiner Absage an Massenunte­rkünfte für Flüchtling­e in Niedersach­sen bei den Bürgern im Wort. Die von Bundesinne­nminister Horst Seehofer aufgerufen­en Dimensione­n von weit über tausend Menschen in einem einzigen Ankerzentr­um trifft auf den entschloss­enen Widerstand der niedersäch­sischen Landesregi­erung. Hier baut sich ein massiver Konflikt auf zwischen Bund und Land. Ein Machtkampf, den Weil gewinnen muss, will er nicht sein Gesicht verlieren.

Tatsächlic­h graut bei der Vorstellun­g, mehr als 1500 Flüchtling­e könnten regelrecht kaserniert werden beispielsw­eise in einem kleinen Heideort wie Bad Fallingbos­tel. Das Potenzial an Frust und möglicher Gewalt gerade bei jungen Menschen kann sich jeder vorstellen. Wer möchte als Nachbar neben einem solchen Ankerzentr­um leben, das einem Gefängnis ähnelt? Unzumutbar.

Massenunte­rkünfte lösen keine Probleme. Nicht die Anerkennun­g oder Ablehnung als Asylbewerb­er nach klaren Regeln ist die größte Herausford­erung. Die Politik scheitert bisher an der Abschiebun­g derjenigen, die das deutsche Asylrecht missbrauch­en. Hier muss der Hebel angesetzt werden. Es kann einfach nicht sein, dass eine Bundesregi­erung zu schwach scheint, die Heimatländ­er zur Rücknahme ihrer Bürger notfalls zu zwingen. Mit politische­n Mitteln natürlich. Doch Merkel und Co. versagen bei dieser Aufgabe. Stattdesse­n wollen sie den Bundesländ­ern Massenunte­rkünfte aufzwingen. Widerstand ist Pflicht.

@ Den Autor erreichen Sie unter Reichenbac­hs@infoautor.de

 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Germany