Nordwest-Zeitung

FERNSEHEN

- VON CHRISTOF BOCK

BERLIN Ein Abgang von der Brücke des „Traumschif­fs“ist selten. Die Rolle als Kapitän in der populären ZDF-Serie ist auf Kontinuitä­t angelegt. Alle bisherigen Darsteller waren jahrelang dabei. Nun verlässt Sascha Hehn (63) das „Traumschif­f“, das er seit 2013 regelmäßig in reizvolle Kreuzfahrt­reviere steuert. „Es gibt viele Gründe dafür, einer davon ist, dass sich in der Fernsehbra­nche vieles verändert hat und das nicht immer zum Positiven“, sagte der Schauspiel­er zur Begründung, Schluss mit „Traumschif­f“: Sascha Hehn warum er künftig nicht mehr als Kapitän Victor Burger an Bord sein will.

„Leider hat die Serie in den letzten zwei Jahren ihren Charme verloren“, sagte Hehn. „Vielleicht ist der ja mit Wolfgang Rademann gegangen – ich weiß es nicht, aber meinen möchte ich gern noch eine Weile behalten.“

Rademann, der das Format erfunden hatte, starb im Februar 2016 im Alter von 81 Jahren. Der Berliner hatte mit Serien wie „Das Traumschif­f“und „Schwarzwal­dklinik“Fernsehges­chichte geschriebe­n und war auf Quoten-Hits abonniert. Auch heute noch hat das „Traumschif­f“, das seit 1981 durch die Weltmeere kreuzt, im ZDF eine feste Fangemeind­e. Die jüngste Folge im April, als die „Amadea“in Richtung Malediven schipperte, hatte 6,26 Millionen Zuschauer und einen Marktantei­l von 18,6 Prozent.

Hehn deutete allerdings Konflikte mit den Machern der Reihe an: „Glauben Sie mir, ich habe in den letzten sechs Jahren alles versucht, um das Produkt innovativ weiter nach vorn zu bringen, aber es ist mir nicht gelungen.“

Für Hehn ist es nicht der erste Abgang von Bord. Der Schauspiel­er war bereits von 1981 bis 1987 als Chef-Steward Victor auf dem Schiff zu sehen, von 1987 bis 1991 spielte er dann dessen Zwillingsb­ruder, den Ersten Offizier Stefan Burger.

Hehns direkter Vorgänger auf der Brücke, der verstorben­e Siegfried Rauch, hatte die Kapitänsmü­tze deutlich länger auf: Er war 1999 in die Rolle geschlüpft, die er bis 2013 innehatte. Davor hatten Heinz Weiss von 1982-1999 und Günter König von 19811982 das Sagen an Bord.

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DPA-BILD: BARTLING

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