Nordwest-Zeitung

Gier nach Rekorden treibt ihn an

Cristiano Ronaldo kann am Abend fünften Titel gewinnen

- VON STEFAN TABELING

Mit seinem Team Real Madrid trifft der Weltfußbal­ler auf den FC Liverpool. Einen Vergleich mit Salah lehnt er ab.

KIEW Mohamed Salah als neuer Weltfußbal­ler? Ein Sieg des FC Liverpool gegen Real Madrid? Derartige Fragen grenzen für Cristiano Ronaldo fast an Majestätsb­eleidigung. „Bei allem Respekt vor Liverpool, aber wir sind besser“, sagt der portugiesi­sche Fußball-Star und lässt vor dem Showdown an &iesem Samstag (20.45 Uhr/ZDF) im Champions-League-Finale von Kiew keinen Zweifel daran, wer den Henkelpoka­l hochhalten wird: „Wir wollen Geschichte schreiben.“

Genauer gesagt: Ronaldo will Geschichte schreiben. Der Weltfußbal­ler kann als erster Spieler seit Einführung der Champions League zum fünften Mal den Titel holen. „Ich liebe diesen Wettbewerb“, sagt der mit 120 Treffern erfolgreic­hste Torschütze der Königsklas­se. Sechsmal war er bereits Torschütze­nkönig, Nummer sieben dürfte ihm bei 15 Toren in dieser Saison kaum zu nehmen sein.

Angesichts dieser Zahlen empfindet Ronaldo Vergleiche mit Liverpools Salah als

lächerlich. „Wir sind komplett verschiede­n. Die Leute wollen mich immer mit anderen Spielern vergleiche­n, aber keiner ist so wie ich“, sagt der 33Jährige. Salah, der 44 Pflichtspi­el-Tore für die „Reds“erzielt hat, habe eine fantastisc­he Saison gespielt. „Aber lasst uns sehen, was am Samstag

passiert“, fügt Ronaldo hinzu.

Unterstütz­ung erhält er von seinem Coach Zinédine Zidane. „Ich würde Salah nicht gegen Cristiano eintausche­n“, betonte der Franzose, wohl auch, um keine Misstöne im eigenen Haus aufkommen zu lassen. Denn Salah ist wohl ein Thema in Madrid, wenn es um Zugänge für die kommende Saison geht. Genauso wird der Brasiliane­r Neymar bei Real gehandelt.

Bekommt der König bei den Königliche­n womöglich Konkurrenz? Ronaldo begegnet den Spekulatio­nen mit Gelassenhe­it: „Ich bin seit acht Jahren hier, und in dieser Zeit wurden 50 mögliche Spieler gehandelt. Gekommen ist keiner. Die besten Spieler sind hier, und die haben Real wieder ins Finale geführt.“

So kann es weitergehe­n, noch viele Jahre. „Mein biologisch­es Alter liegt bei 23 Jahren. Mir bleibt noch eine lange Zeit. Ich kann spielen, bis ich 41 bin“, sagt Ronaldo. Es ist die Gier nach weiteren Rekorden und Titeln, die den fünfmalige­n Weltfußbal­ler antreibt. Der Superstar hat längst gelernt, zum richtigen Zeitpunkt in Top-Form zu sein. 28 seiner 41 Saisontore erzielte Ronaldo in der zweiten Saisonhälf­te ab Januar.

Im vergangene­n Jahr war Ronaldo beim 4:1 im Finale gegen Juventus Turin mit zwei Toren der Matchwinne­r. Auch bei seinen Endspielsi­egen 2008 (mit Manchester United), 2014 und 2016 gehörte er jeweils zu den Torschütze­n. „Ich will am Samstag gut spielen und möglichst auch Tore schießen. Das Wichtigste ist aber der Sieg“, sagt Ronaldo.

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DPA-BILD: WEIKEN Kuss für den Henkelpott: Cristiano Ronaldo

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