Gier nach Rekorden treibt ihn an
Cristiano Ronaldo kann am Abend fünften Titel gewinnen
Mit seinem Team Real Madrid trifft der Weltfußballer auf den FC Liverpool. Einen Vergleich mit Salah lehnt er ab.
KIEW Mohamed Salah als neuer Weltfußballer? Ein Sieg des FC Liverpool gegen Real Madrid? Derartige Fragen grenzen für Cristiano Ronaldo fast an Majestätsbeleidigung. „Bei allem Respekt vor Liverpool, aber wir sind besser“, sagt der portugiesische Fußball-Star und lässt vor dem Showdown an &iesem Samstag (20.45 Uhr/ZDF) im Champions-League-Finale von Kiew keinen Zweifel daran, wer den Henkelpokal hochhalten wird: „Wir wollen Geschichte schreiben.“
Genauer gesagt: Ronaldo will Geschichte schreiben. Der Weltfußballer kann als erster Spieler seit Einführung der Champions League zum fünften Mal den Titel holen. „Ich liebe diesen Wettbewerb“, sagt der mit 120 Treffern erfolgreichste Torschütze der Königsklasse. Sechsmal war er bereits Torschützenkönig, Nummer sieben dürfte ihm bei 15 Toren in dieser Saison kaum zu nehmen sein.
Angesichts dieser Zahlen empfindet Ronaldo Vergleiche mit Liverpools Salah als
lächerlich. „Wir sind komplett verschieden. Die Leute wollen mich immer mit anderen Spielern vergleichen, aber keiner ist so wie ich“, sagt der 33Jährige. Salah, der 44 Pflichtspiel-Tore für die „Reds“erzielt hat, habe eine fantastische Saison gespielt. „Aber lasst uns sehen, was am Samstag
passiert“, fügt Ronaldo hinzu.
Unterstützung erhält er von seinem Coach Zinédine Zidane. „Ich würde Salah nicht gegen Cristiano eintauschen“, betonte der Franzose, wohl auch, um keine Misstöne im eigenen Haus aufkommen zu lassen. Denn Salah ist wohl ein Thema in Madrid, wenn es um Zugänge für die kommende Saison geht. Genauso wird der Brasilianer Neymar bei Real gehandelt.
Bekommt der König bei den Königlichen womöglich Konkurrenz? Ronaldo begegnet den Spekulationen mit Gelassenheit: „Ich bin seit acht Jahren hier, und in dieser Zeit wurden 50 mögliche Spieler gehandelt. Gekommen ist keiner. Die besten Spieler sind hier, und die haben Real wieder ins Finale geführt.“
So kann es weitergehen, noch viele Jahre. „Mein biologisches Alter liegt bei 23 Jahren. Mir bleibt noch eine lange Zeit. Ich kann spielen, bis ich 41 bin“, sagt Ronaldo. Es ist die Gier nach weiteren Rekorden und Titeln, die den fünfmaligen Weltfußballer antreibt. Der Superstar hat längst gelernt, zum richtigen Zeitpunkt in Top-Form zu sein. 28 seiner 41 Saisontore erzielte Ronaldo in der zweiten Saisonhälfte ab Januar.
Im vergangenen Jahr war Ronaldo beim 4:1 im Finale gegen Juventus Turin mit zwei Toren der Matchwinner. Auch bei seinen Endspielsiegen 2008 (mit Manchester United), 2014 und 2016 gehörte er jeweils zu den Torschützen. „Ich will am Samstag gut spielen und möglichst auch Tore schießen. Das Wichtigste ist aber der Sieg“, sagt Ronaldo.