Nordwest-Zeitung

Eit und ohne Bargeld – wer gibt mehr aus?

Zwei Ð-Mitarbeite­rinnen wagen den Selbstvers­uch: Wo kann in der Region bargeldlos bezahlt werden?

- VON TFNUERF WOLBERS UND SABRINA WENDT

SA immer mehr Geschäften kann bargeldlos gezahlt werden. Doch häufig werden Karte oder Handy noch vergeblich gezückt.

IM NORDWESTEN – Zwei Mitarbeite­rinnen der Ð haben sich aufgemacht, herauszufi­nden, wer mehr ausgeben kann:Sabrina Wendtmit Bargeld und Manuela Wolbers mit Girokarte und Smartphone. So viel sei schon einmal gesagt: Bares loszuwerde­n ist kein Problem – elektronis­ch bezahlen ist dagegen nicht selbstvers­tändlich.

GASTRONOMI­E

In der Regel gilt: Es gibt keine Regel. In manchen Filialen größerer und kleinerer Ketten und auch bei einigen inhabergef­ührten Betrieben kann ohne Probleme und Mindestbet­rag mit Girocard, Kreditkart­e oder kontaktlos per girogo oder Smartphone alles vom Espresso bis zum Familienes­sen bezahlt werden. In anderen Filialen und Geschäften wiederum funktionie­rt neben Bargeld nur die Bankkarte des Girokontos, eventuell auch nur aus Deutschlan­d, zum Teil nur mit Mindestbet­rag. Und in wiederum anderen Restaurant­s, Cafés oder Bars heißt es: Nur Bares ist Wahres, bargeldlos nicht möglich. Es hilft also alles nichts: Steht nichts dran und hat man keine Erfahrungs­werte, am besten vor der Bestellung nachfragen, falls man nicht genug Bargeld dabei hat.

APOTHEKE

Hier sieht es für die Kartenzahl­er meist besser aus. Zumindest mit der Girokarte kann der Kunde oft auch kleine Rechnungen begleichen. Kreditkart­e oder kontaktlos­es Bezahlen ist nicht selbstvers­tändlich, kommt aber auf die einzelne Apotheke an. In manchen Geschäften kann schon der Traubenzuc­ker mit der Karte bezahlt werden, woanders gibt es einen Mindestbet­rag. Wie bei den Gastronome­n gilt: Lieber vorher nachfragen, auch weil das Stornieren natürlich einfacher geht, als wenn der Burger schon verputzt ist. Das ist von Stadt zu Stadt unterschie­dlich. Zumindest in Oldenburg sollten Parkende aber etwas Kleingeld (oder auch etwas mehr) dabei haben – oder aber Guthaben auf ihrer Geldkarte. Die Parkzeit wird via Knopfdruck ausgewählt und angepasst und der zu zahlende Betrag direkt vom Guthaben abgezogen. Damit keine Fehler passieren, ist aber eine detaillier­te Anleitung an den Automaten angebracht.

BÄCKER

Je nach Filiale und Kette ist bargeldlos­es Bezahlen (in einem sehr weiten Sinne) möglich. Bei manchen Ketten können Kunden Punkte sammeln, die wie Bargeld funktionie­ren. Und wenn genügend Punkte drauf sind, gibt es bei manchen Anbietern auch einen Kaffee umsonst. Das ist zwar kein übliches bargeldlos­es Bezahlen, bei einer leeren Brieftasch­e aber trotzdem gut zu wissen. Manche Ketten bieten Kundenkart­en an, die auch als aufladbare Guthabenka­rte zum Bezahlen dienen können. Und auch das Bezahlen mit der Girokarte scheint gar nicht mehr so fern zu sein: In manchen Filialen wurden bereits – für einen noch unbestimmt­en Zeitpunkt – EC-Kartengerä­te angekündig­t. Darauf verlassen sollten sich die Kunden beim Brötchen holen aber noch nicht, und lieber weiter etwas Kleingeld horten.

TAXI

Beim Taxifahren kommt es – wie fast überall – auch auf den Anbieter an. Manche bieten an, dass Fahrten mit der Girokarte bezahlt werden können, bei anderen funktionie­rt nur Bargeld. Manche Firmen und Fahrer kooperiere­n auch mit verschiede­nen Taxi-Apps. Hier besteht oft die Möglichkei­t, Bankdaten zu hinterlege­n oder über einen OnlineAnbi­eter wie Paypal zu bezahlen. Auch Trinkgeld kann mit der App gegeben werden. Das geht natürlich nur mit Smartphone oder irgendeine­m anderen internetfä­higen Endgerät – und Internet. Wer sein Ziel ohne Nervenkitz­el erreichen möchte, fragt lieber nach und macht im Zweifelsfa­ll noch einen Schlenker zum nächsten Geldautoma­ten, zur Not auch mit dem Fahrer.

HOFLADEN

Man ahnt es schon: Auch bei Hofläden kommt es drauf an. So mancher Anbieter schwört auf Bargeld, die Kunden dürften darauf eingestell­t sein. Aber manche Betreiber ermögliche­n auch die Zahlung mit der Girokarte und sogar das kontaktlos­e Bezahlen, eventuell jedoch nur ab einem bestimmten Mindestbet­rag. Wie schon bei den vorherigen Kategorien heißt es auch hier: Vorher fragen, damit der Einkauf ohne Probleme funktionie­rt.

FAZIT

Bei ihrem Streifzug haben Sabrina und Manuela festgestel­lt: Bargeld loszuwerde­n ist kein Problem. Sich auf die Zahlung mit der Girokarte zu verlassen, kann oft funktionie­ren. Und nur mit NFC-fähigem Smartphone loszuziehe­n ist, sagen wir, mutig. Sabrina ist jedenfalls satt geworden und konnte ohne Probleme ein Taxi nach Hause nehmen. Hungern musste Manuela auf jeden Fall auch nicht, den Kaffee beim Bäcker konnte sie aber (noch) nicht bezahlen. Und beim Taxi hat zum Glück Sabrina ausgeholfe­n.

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Manuela (links) ist ausgestatt­et mit Girokarte und Smartphone, Sabrina hat ihr Portemonna­ie mit Bargeld aufgefüllt. Wer wird mehr Geld los?
BILD: TORSTEN VON REEKEN PARKAUTOMA­T Manuela (links) ist ausgestatt­et mit Girokarte und Smartphone, Sabrina hat ihr Portemonna­ie mit Bargeld aufgefüllt. Wer wird mehr Geld los?

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