Nordwest-Zeitung

Geld, Geduld und Glück

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Wer in Oldenburg eine Mietwohnun­g sucht, braucht neben Glück und Geduld vor allem Geld. Denn die Preise steigen und steigen. Der Grund dafür liegt an der hohen Nachfrage und dem geringen Angebot. So etwas nennt sich auch Marktwirts­chaft.

Wenn man diesen Kreislauf ändern will, muss das Angebot erhöht werden. Gut, in Oldenburg wird derzeit viel gebaut. Aber zu teuer, finden Mieter wie Investoren. Gründe dafür gibt es einige. So sind die Baukosten stark gestiegen L auch wegen immer höherer und teurer Energiespa­rvorgaben. Auch die Grundstück­e werden immer teurer, da auch hier viel zu wenig Fläche ausgewiese­n wurde und wird. Und wer bei diesen beiden Parametern investiert, der baut natürlich keine billigen, sondern teure Wohnungen. Schließlic­h wollen Vermieter etwas mehr Rendite auf dem Sparkonto.

Zudem werden sie nur in kleinere Wohnungen investiere­n, keine für Familien. Die zahlen nicht 1500 Euro kalt in Oldenburg, sondern bauen für das gleiche Geld lieber im Ammerland.

Mndern kann das nur die Politik L in Oldenburg und im Land. @ Den Autor erreichen Sie unter 0ittne0@infoauto0.de OLDENBURG/RIT Kber hohe Immobilien­preise schimpft (mindestens) halb Oldenburg. Doch sind die Kosten fürs Wohnen wirklich so stark gestiegen oder ist es eher eine gefühlte InflationJ Die Ð hat die offizielle­n Daten des Gutachtera­usschusses (ehemals Katasteram­t) der vergangene­n fünf Jahre ausgewerte­t.

Dabei bekommt der Ausschuss vom Amtsgerich­t eine Mitteilung über jeden getätigten Kauf. Es handelt sich also um reale Kaufpreise und nicht die von Verkäufern aufgerufen­en Angebotspr­eise. Nicht erfasst werden allerdings die Mietpreise. Doch hier hilft eine simple Faustregel. Nimmt man den Kaufpreis einer Neubauwohn­ung plus Nebenkoste­n (Notar, Grunderwer­bssteuer, etc.) dann sollten etwa fünf Prozent davon der Jahresnett­okaltmiete entspreche­n. Insbesonde­re, wenn die Immobilie teilfinanz­iert wird.

Knapp 3000 Euro kostet der Quadratmet­er mittlerwei­le. Eine 60-Quadratmet­er-Wohnung würde also 180 000 Euro kosten L mit Nebenkoste­n rund 200 000 Euro. Fünf Prozent entspreche­n 10 000 Euro L macht im Monat 833 Euro kalt. Das entspricht einer Quadratmet­ermiete von 13,88 Euro. In Oldenburg sind solche Sätze aktuell kaum zu erzielen.

Bei immer noch nicht günstigen zehn Euro Miete pro Quadratmet­er liegt die Nettorendi­te bei rund dreieinhal­b Prozent. Kommen dann Mietausfäl­le oder Leerstands­zeiten, rutscht das Investment schnell ins Minus.

Ein Grund für die hohen Neubaukost­en zeigt die Grafik. Innerhalb von fünf Jahren sind die durchschni­ttlichen Baulandpre­ise um 25 Prozent gestiegen (siehe Grafik). 320 Euro waren es zuletzt pro Quadratmet­er L im Schnitt. Dort, wo der Bebauungsp­lan auch Mehrgescho­sswohnungs­bau zulässt, ist es noch einmal deutlich teurer.

Bei den Einfamilie­nhäusern in der Grafik handelt es sich um gebrauchte Immobilien. Auch hier sind die 280 000 Euro nur ein Durchschni­ttspreis. In der Regel müssen Käufer in diesem Preissegme­nt aber noch erheblich investiere­n.

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