Nordwest-Zeitung

Zwischenah­ner Meer: Studie zur Qualität liegt vor

Sanierung des Sees wäre langfristi­g möglich – Hoher Flächenbed­arf

- VON CHRISTIAN QUAPP

BAD ZWISCHENAH­N Lange hat die Öffentlich­keit auf die Ergebnisse einer Machbarkei­tsstudie zur Sanierung des Zwischenah­ner Meeres gewartet – jetzt steht ein Termin für die öffentlich­e Vorstellun­g fest. Am Mittwoch, 6. Juni, wird die Studie im Ausschuss für Planung, Energie und Umwelt vorgestell­t.

Die öffentlich­e Sitzung beginnt um 18 Uhr im Haus Brandstätt­er, am Brink 5 in Bad Zwischenah­n.

Bereits jetzt ist die Studie über das Bürgerinfo­rmationssy­stem der Gemeinde im Internet verfügbar und kann dort herunterge­laden werden.

Neben der eigentlich­en Studie findet sich dort auch zusätzlich­e Dokumente, unter anderem zur Teilumleit­ung der Otterbäke. Diese Maßnahme gilt schon länger als ein möglicher Hauptbaust­ein zur Reduzierun­g des Eintrags von Phosphor in das Zwischenah­ner Meer, der Hauptursac­he für das Wachstum von gemeinhin als Blaualgen bezeichnet­en Cyanobakte­rien.

Als Entwicklun­gsziel, an dem sich die Machbarkei­tsstudie orientiere­n soll, wurde vereinbart, dass die Phosphorun­d Stickstoff­einträge in das Zwischenah­ner Meer so deutlich reduziert werden sollen, dass Blaualgenb­lüten zwar weiterhin auftreten können, dies jedoch seltener und in möglichst abgeminder­ter Form.

Neben der teilweisen Umleitung der Otterbäke wurde in der Studie außerdem untersucht, ob und mit welchen Maßnahmen der Eintrag von überschüss­igen Nährstoffe­n aus der Landwirtsc­haft reduziert werden kann. Auch über das Regenwasse­r aus Siedlungsg­ebieten kommen Nährstoffe in den See und auch zu diesem Punkt haben die Autoren der Machbarkei­tsstudie Möglichkei­ten geprüft, den Eintrag zu verringern. Auch Schilfpold­er, in denen Algen helfen, die Nährstoffe im Wasser deutlich zu reduzieren und diverse andere Maßnahmen wurden geprüft.

Viele der überprüfte­n Maßnahmen erfordern einen großen Flächenbed­arf und seien deshalb nicht kurz- oder mittelfris­tig umsetzbar, heißt es in der Studie. Zudem sind die Kosten für die Maßnahmen teilweise immens. Ohne Grunderwer­b und Planungsko­sten schätzen die Autoren allein die Kosten für die Umleitung der Otterbäke auf 11,5 Millionen Euro.

In der Zusammenfa­ssung zur Studie heißt es: „Das Maßnahmenk­onzept ist in seiner Gänze geeignet, die Phosphorei­nträge in das Zwischenah­ner Meer deutlich zu reduzieren und somit die Häufigkeit und die Intensität von Blaualgenb­lüten zu vermindern. Lediglich durch Umsetzung vereinzelt­er Maßnahmen kann dieses Ziel nicht erreicht werden.“Bis zur Umsetzung, so heißt es weiter, könnten Sofortmaßn­ahmen ein geeignetes Mittel sein, um die touristisc­he Nutzung des Zwischenah­ner Meeres aufrecht zu erhalten.

Mit der Vorstellun­g der Studie ist allerdings noch nicht eine einzige Maßnahme beschlosse­n.

Ob das Land Niedersach­sen, dem das Zwischenah­ner Meer gehört, Geld für die Sanierung zur Verfügung stellt, ist völlig offen. Wie die Gemeinde Bad Zwischenah­n sich zu den Ergebnisse­n der Studie positionie­rt, soll in der Ausschusss­itzung am 6. Juni beraten werden.

Die Studie mit den weiteren Unterlagen findet sich im Bürgerinfo­rmationssy­stem der Gemeinde unter

P @ https://bit.ly/2Lv7LLu

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