Was Immobilienbesitzer bei Krediten beachten müssen
SinnKnll für gut verdienende Angestellte – Selbstständige haben die Wahl
Ein Abschluss in jungen Jahren lohnt. Ein 32-jähriger Arbeitnehmer bekommt ab dem 43. Krankheitstag 40 Euro täglich privates Krankengeld.
BERLIN/ON Wer von seinem Einkommen lebt und länger im Beruf ausfällt, braucht eine finanzielle Absicherung, um auch viele Monate über die Runden zu kommen. Vor allem für gut verdienende Arbeitnehmer und für Selbstständige kann sich der Abschluss einer privaten Krankentagegeldversicherung lohnen. Darauf weist die Stiftung Warentest hin.
Für ihre Juni-Ausgabe hat die Zeitschrift „Finanztest“mehr als 70 Tarife für gesetzlich Krankenversicherte mit hohem Einkommen untersucht. Der Test zeigt: Ein Abschluss in jungen Jahren lohnt. Ein 32-jähriger Arbeitnehmer zahlt für einen der drei besten Tarife zwischen 10 und 13 Euro monatlich und bekommt als Ergänzung zum gesetzlichen Krankengeld dafür ab dem 43. Krankheitstag 40 Euro täglich privates Krankengeld. Ist der Kunde bei Abschluss 52 Jahre alt, zahlt er dafür zwischen 24 und 28 Euro monatlich.
Zwar müssen sich Arbeitnehmer bei längerer Krankschreibung zunächst meist keine Sorgen machen: Sie erhalten in den ersten sechs Wochen weiter ihr Gehalt vom Chef – genannt Lohnfortzahlung im Krankheitsfall. Danach springt bei gesetzlich versicherten Beschäftigten die Kasse ein und zahlt Krankengeld. Das ist jedoch geringer als das Gehalt.
Ein privates Krankentagegeld ist sinnvoll für viele Arbeitnehmer, wenn die Lücke zum Nettogehalt besonders groß ist oder das Gehalt jeden Monat fest verplant ist – zum Beispiel für einen Immobilienkredit oder andere laufende Verpflichtungen. Die 32-jährige „Finanztest“-Modellkundin verdient als ITSpezialistin 6000 Euro brutto. Sie möchte die Lücke zwischen Krankengeld und Nettoeinkommen vollständig schließen. Das gelingt mit einer Krankentagegeldpolice, die ab dem 43. Krankheitstag 40 Euro täglich zahlt.
Bei Selbstständigen, die freiwillig Mitglied einer Krankenkasse sind, ist es komplizierter. Sie haben nicht automatisch Anspruch auf Krankengeld und können wählen, ob sie das Krankengeld ihrer Kasse erhalten wollen oder finanzielle Risiken bei längerer Arbeitsunfähigkeit lieber komplett über einen privaten Versicherer absichern oder beides kombinieren. Wer das Krankengeld wünscht, muss eine entsprechende Wahlerklärung bei seiner Kasse abgeben.
Dann ist statt des ermäßigten Beitragssatzes von 14 Prozent der allgemeine Satz von 14,6 Prozent fällig. Hinzu kommt in beiden Fällen der Zusatzbeitragssatz der eigenen Kasse. Maximal kostet ihn der Aufschlag für das Krankengeld 26,55 Euro monatlich. Wichtig für Selbstständige: Das Krankengeld fließt erst ab der siebten Woche. Die Zeit davor müssen sie gegebenenfalls anders überbrücken. Möglich ist das eventuell mit einem „Wahltarif Krankengeld“der eigenen Kasse – oder aber mit Krankentagegeld eines privaten Versicherers.
Für den Test hat Finanztest zwei selbstständige Modellkunden mit unterschiedlichem Bedarf zugrunde gelegt. Der eine hat einen Großhandel und möchte im Krankheitsfall bereits ab dem 15. Tag seiner Arbeitsunfähigkeit eine Zahlung von 20 Euro bekommen. Diese Summe fließt auch ab der siebten Woche weiter und ergänzt sein Krankengeld. Dafür muss er bei den drei besten Angeboten im Test zwischen 17 und 18 Euro im Monat zahlen. Anders der zweite Selbstständige. Dieser Ingenieur möchte seinen Verdienstausfall in voller Höhe bereits vor der siebten Krankheitswoche vollständig privat absichern. In Kombination mit dem gesetzlichen Krankengeld ist das nicht möglich. Daher verzichtet er darauf.
Was der Ingenieur bei der Berechnung seiner Finanzlücke aber beachten muss: Ohne Anspruch auf gesetzliches Krankengeld muss er seinen Krankenkassenbeitrag auch dann weiterzahlen, wenn er krank ist – auch wenn er dann kein Einkommen hat. Zwar erhält er aufgrund einer nachträglichen Beitragskorrektur durch die Kasse die Verluste später gegebenenfalls zurück, aber die Mittel muss er zunächst selbst aufbringen können.
Daher möchte dieser Modellkunde neben der gewünschten Teilabsicherung seiner Einnahmen auch einen Betrag für den Krankenkassenbeitrag versichern. Insgesamt möchte er einen Tagessatz von 120 Euro ab dem 29. Tag erhalten. Das kostet ihn bei den drei besten Angeboten zwischen 45 und 60 Euro monatlich.