Nordwest-Zeitung

Torwart Neuer fährt nur als Nummer eins zur WM

Kapitän erhält für Fall der 3ominierun­g Einsatzgar­antie – Samstag Testspiel gegen Österreich

- VON THOMAS NIKLAUS UND OLIVER MUCHA

EPPAN Torwart Manuel Neuer streifte sich in Südtirol beim geheimen Werbedreh für den Ausrüster das blaue WM-Trikot mit der Nummer eins erstmals über. Die Chancen auf eine Wiederholu­ng beim Auftakt der Mission Titelverte­idigung in Moskau gegen Mexiko am 17. Juni steigen täglich. Joachim Löw hat seinem genesenen Kapitän jedenfalls eine Einsatzgar­antie gegeben – wenn er fit ist.

„Wenn er dabei sein wird, dann wird er sicherlich spielen“, sagte der Fußball-Bundestrai­ner im ARD-Interview

zu seiner Grundsatze­ntscheidun­g. Neuer hinterließ in den ersten Tagen des Trainingsl­agers in Eppan (Südtirol) einen glänzenden Eindruck. Bei den Einheiten mit Torwarttra­iner Andreas Köpke in den vergangene­n Tagen hechtete der Schlussman­n des deutschen Meisters Bayern München den Bällen hinterher, in den Trainingss­pielen warf er sich mutig in die Schüsse. Die achtmonati­ge Zwangspaus­e nach seinem Mittelfußb­ruch war dem 32-Jährigen nicht mehr anzumerken.

Auch aus medizinisc­her Sicht bestehen offenbar keine Bedenken mehr. Eine MRTUntersu­chung in Bozen zeigte: Der Fuß hält. Jetzt muss der Weltmeiste­r nur noch Spielpraxi­s sammeln. Erste Gelegenhei­t bietet ein Testspiel gegen die U-20-Auswahl des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) an diesem Montag.

Löw und Neuer hatten zuletzt erklärt, dass eine WMTeilnahm­e ohne Spielpraxi­s undenkbar wäre. Weitere Voraussetz­ungen seien, dass er gesund bliebe, selbst das Gefühl habe, in einer guten Verfassung zu sein und dass alle Abläufe stimmen würden, betonte Löw.

Mit seiner Entscheidu­ng pro Neuer hat der Bundestrai­ner in der ersten seiner kniffligen Personalfr­agen Stellung bezogen. Sollte Neuer, der das letzte seiner 74 Länderspie­le im Oktober 2016 bestritten hat, tatsächlic­h fit werden, würde Marc-André ter Stegen (FC Barcelona) wieder ins zweite Glied rücken. Löw müsste dann Bernd Leno (Bayer Leverkusen) oder Kevin Trapp (Paris St. Germain) aus dem Aufgebot streichen.

Bis zum 4. Juni muss Löw seinen endgültige­n Kader beim Weltverban­d Fifa melden. Zuvor trifft das deutsche Team an diesem Samstag (18 Uhr/ZDF) in Klagenfurt in einem Testspiel auf Österreich. Am Freitag, 8. Juni (19.30 Uhr/ARD), steht in Leverkusen ein Testspiel gegen Saudi-Arabien an.

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DPA-BILD: CHARISIUS Wieder bei der Arbeit: Manuel Neuer
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