Torwart Neuer fährt nur als Nummer eins zur WM
Kapitän erhält für Fall der 3ominierung Einsatzgarantie – Samstag Testspiel gegen Österreich
EPPAN Torwart Manuel Neuer streifte sich in Südtirol beim geheimen Werbedreh für den Ausrüster das blaue WM-Trikot mit der Nummer eins erstmals über. Die Chancen auf eine Wiederholung beim Auftakt der Mission Titelverteidigung in Moskau gegen Mexiko am 17. Juni steigen täglich. Joachim Löw hat seinem genesenen Kapitän jedenfalls eine Einsatzgarantie gegeben – wenn er fit ist.
„Wenn er dabei sein wird, dann wird er sicherlich spielen“, sagte der Fußball-Bundestrainer im ARD-Interview
zu seiner Grundsatzentscheidung. Neuer hinterließ in den ersten Tagen des Trainingslagers in Eppan (Südtirol) einen glänzenden Eindruck. Bei den Einheiten mit Torwarttrainer Andreas Köpke in den vergangenen Tagen hechtete der Schlussmann des deutschen Meisters Bayern München den Bällen hinterher, in den Trainingsspielen warf er sich mutig in die Schüsse. Die achtmonatige Zwangspause nach seinem Mittelfußbruch war dem 32-Jährigen nicht mehr anzumerken.
Auch aus medizinischer Sicht bestehen offenbar keine Bedenken mehr. Eine MRTUntersuchung in Bozen zeigte: Der Fuß hält. Jetzt muss der Weltmeister nur noch Spielpraxis sammeln. Erste Gelegenheit bietet ein Testspiel gegen die U-20-Auswahl des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) an diesem Montag.
Löw und Neuer hatten zuletzt erklärt, dass eine WMTeilnahme ohne Spielpraxis undenkbar wäre. Weitere Voraussetzungen seien, dass er gesund bliebe, selbst das Gefühl habe, in einer guten Verfassung zu sein und dass alle Abläufe stimmen würden, betonte Löw.
Mit seiner Entscheidung pro Neuer hat der Bundestrainer in der ersten seiner kniffligen Personalfragen Stellung bezogen. Sollte Neuer, der das letzte seiner 74 Länderspiele im Oktober 2016 bestritten hat, tatsächlich fit werden, würde Marc-André ter Stegen (FC Barcelona) wieder ins zweite Glied rücken. Löw müsste dann Bernd Leno (Bayer Leverkusen) oder Kevin Trapp (Paris St. Germain) aus dem Aufgebot streichen.
Bis zum 4. Juni muss Löw seinen endgültigen Kader beim Weltverband Fifa melden. Zuvor trifft das deutsche Team an diesem Samstag (18 Uhr/ZDF) in Klagenfurt in einem Testspiel auf Österreich. Am Freitag, 8. Juni (19.30 Uhr/ARD), steht in Leverkusen ein Testspiel gegen Saudi-Arabien an.