Das sind die neuen HSV-Chefs
Hoffmann wieder Vorstandsvorsitzender – Becker wird Sportvorstand
Erst im Februar hatte Hoffmann wieder ein Amt beim HSV übernommen. Schon von 2003 bis 2011 hatte er an der Spitze gestanden.
HAMBURG Auf der Suche nach einem neuen Vorstandschef für den Hamburger SV hat Bernd Hoffmann sich selbst gefunden. Drei Monate nach seiner Wahl zum Präsidenten des Gesamtvereins berief der Aufsichtsrat des künftigen Fußball-Zweitligisten am Samstag den 55Jährigen auf den Posten, den er schon von 2003 bis 2011 ausgeübt hatte. Damit ist das Comeback von Hoffmann als mächtigster Mann des Traditionsclubs perfekt.
Und über noch eine Personalie hat laut „Bild“-Zeitung und Bezahlsender Sky das Kontrollgremium unter seinem bisherigen Vorsitzenden Hoffmann entschieden: Ralf Becker soll Sportvorstand werden. Demnach sprach sich der Aufsichtsrat für den 47jährigen Sport-Geschäftsführer des erst in der Relegation gescheiterten Zweitliga-Dritten Holstein Kiel und gegen den ebenfalls gehandelten Markus Krösche vom Zweitliga-Aufsteiger SC Paderborn aus. Offiziell soll die Entscheidung an diesem Montag bekanntgegeben werden.
Das Trio Hoffmann, Becker und Frank Wettstein soll nach dem ersten Bundesliga-Abstieg nach 55 Jahren das Projekt sofortiger Wiederaufstieg angehen. Der (alles) entscheidende Mann dabei ist Hoffmann. In einer Club-Mittei-
lung vom Samstag hieß es, er werde „interimsweise in die operative Führungsetage der HSV Fußball AG“wechseln. Seinen Posten als ehrenamtlicher Präsident des Gesamtvereins behält er, den Vorsitz im Aufsichtsrat gibt er ab.
„Wir brauchen in der aktuellen Situation unseres Clubs im Vorstand größtmögliche Schlagkraft mit Fachkenntnis und Managementqualität, um die richtigen Entscheidungen für die kommende Spielzeit zu treffen“, sagte Max-Arnold Köttgen, der als stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender nun das Kontrollgremium führt. „Bernd Hoffmann erfüllt diese Anforderungen zu 100 Prozent und wird gemeinsam mit Frank Wettstein ein sehr gutes Team bilden.“Seit der Trennung von Vorstandschef Heribert Bruchhagen und Sportvorstand Jens Todt im März war der eigentlich für Finanzen zuständige Wettstein das einzige Vorstandsmitglied. Hoffmann war bis 2011 acht Jahre lang Vorstandschef, musste dann aber unfreiwillig gehen. In diesem Februar gelang ihm seine Rückkehr, als er zum Präsidenten des Gesamtvereins gewählt wurde. Anschließend wurde er auch Chef des Aufsichtsrats. Im März war er für die Absetzung von Bruchhagen und Todt sowie die Trennung vom glücklosen Trainer Bernd Hollerbach maßgeblich verantwortlich. Vor und nach seiner Wahl zum Präsidenten hatte er sich noch zurückhaltend geäußert, wenn er auf seine möglichen Ambitionen auf den bezahlten Chefposten im Vorstand angesprochen wurde.
Anders als bei der Besetzung des Vorsitzes des Gremiums wurden für den Sportvorstand mehrere Kandidaten gehandelt. Becker zählte von Beginn an zum Favoritenkreis. Zuletzt waren auch Paderborns Manager Krösche Chancen eingeräumt worden. Ein möglicher Wechsel zerschlug sich offenbar wegen zu hoher Ablöseforderungen.