VfL-Aufstieg ganz knapp vertagt
Oldenburger brauchen nach 1:1 gegen Kiel II ein Remis bei Brinkumer SV
Bis in die Nachspielzeit war der VfL durch ein Kaissis-Tor in die Regionalliga aufgestiegen. Dann glich Kiel aus – nun muss am Mittwoch gepunktet werden.
HAMBURG/OLDENBURG Nur wenige Sekunden trennten die Fußballer des VfL Oldenburg am Samstag im Hamburger Hoheluft-Stadion vom vorzeitigen Aufstieg in die Regionalliga Nord. Der Vizemeister der Oberliga Niedersachsen führte im Aufstiegsspiel gegen Holstein Kiel II bei hochsommerlichen Temperaturen durch ein Tor von Kai Kaissis (79. Minute) 1:0. „Dass wir so kurz vor Schluss noch den Ausgleich bekommen haben, ist natürlich sehr ärgerlich. Aber das 1:1 ist ein gerechtes Ergebnis. Kiel hatte mehr Spielanteile, wir hatten mehr und die besseren Torchancen“, meinte Oldenburgs Trainer Dario Fossi.
Damit sprach der VfLCoach die guten Möglichkeiten von Pascal Steinwender und Kaissis an. Steinwender hatte vor der Pause dreimal das 1:0 auf dem Fuß. Zweimal scheiterte der VfL-Torjäger am sehr guten Kieler Schlussmann Bernd Schipmann (21., 29.), einmal verfehlte er mit einem Schuss von der Strafraumgrenze nur knapp (23.). Kaissis hatte sieben Minuten nach seinem Tor die große Chance, die Partie zu entscheiden. Bei seinem Schuss aus 14 Metern konnte Schipmann den Ball aber noch mit einer Hand über die Latte lenken.
Mit dem zweiten Sieg im zweiten Spiel – die erste Partie hatten die Oldenburger am Dienstag mit 5:0 gegen Teutonia Ottensen gewonnen – wäre dem VfL der erste oder zweite Platz in der Aufstiegsrunde kaum noch zu nehmen gewesen. In der dritten Minute der Nachspielzeit schlug dann aber Kiels russischer Mittelstürmer Laurinas Kulikas zu. Die Oldenburger hatten einen langen Ball nach vorne geschlagen, der postwendend zurückkam. Anschließend bekam die VfL-Abwehr den Ball nicht aus ihrem Strafraum und Kulikas konnte den Ball am wieder ausgezeichneten
VfL-Torwart Jannik Zohrabian vorbei in die linke untere Ecke schießen. Kurz danach pfiff Schiedsrichter Norbert Grudzinksi die Partie ab und die VfL-Spieler sanken enttäuscht und erschöpft auf den Kunstrasen. Anschließend gewannen die Kieler das obligatorische Elfmeterschießen 5:3.
„Oldenburg ist verdient in Führung gegangen. Danach hat meine Mannschaft aber eine gewisse Reife gezeigt. Den einen Punkt hat sie sich verdient“, sagte Kiels Trainer Ole Werner. Damit hat der Dritte der Oberliga SchleswigHolstein den Aufstieg vor dem letzten Spiel an diesem Mittwoch gegen Teutonia Ottensen praktisch geschafft.
„Mit einem Sieg wären wir so gut wie durch gewesen. Aber auch so haben wir noch alle Chancen, als Zweiter den Aufstieg zu schaffen“, glaubt indes Fossi weiter an die Regionalliga. Mit einem Erfolg oder einem Unentschieden im letzten Spiel an diesem Mittwoch beim Brinkumer SV (19.30 Uhr, Stadion Brunnenweg in Stuhr) würde der VfL seine glänzende Saison krönen und den Sprung in die vierte Liga schaffen. Brinkum hatte am Samstag 6:4 gegen Ottensen gesiegt und muss nun auch gegen die Oldenburger gewinnen, um sie in der Tabelle zu überholen. Ottensen ist nach der zweiten Niederlage aus dem Rennen.