Nordwest-Zeitung

„Wir müssen noch mehr Gas geben“

So will es der neue Spitzenkan­didat der CDU ins Bremer Rathaus schaffen

- VON IRENA GÜTTEL

BREMEN Carsten Meyer-Heder wird die Bremer CDU als Spitzenkan­didat in den Landtagswa­hlkampf führen. Der 57-Jährige erhielt auf einem Parteitag am Samstag 99 Prozent der Stimmen. Der Unternehme­r ist erst seit März Mitglied in der CDU und hat ehrgeizige Ziele für die Bürgerscha­ftswahl im kommenden Jahr.

„Wir wollen als CDU stärkste Fraktion werden“, sagte Meyer-Heder. „Und wir wollen die historisch­e Chance nutzen, die SPD nach 70 Jahren aus dem Rathaus zu drängen.“ Das kleinste Bundesland ist seit Kriegsende fest in SPD-Hand. Seit 2007 regiert diese zusammen mit den Grünen.

CDU-Generalsek­retärin Annegret Kramp-Karrenbaue­r gratuliert­e Meyer-Heder zu dem „fulminante­n Ergebnis“. Seine Wahl sei ein Signal, das zeige, dass es in Bremen unter einer SPD-Regierung und einer kontinuier­lichen Abwärtsspi­rale nicht so weitergehe­n könne. „Ihr habt den passenden Spitzenkan­didaten – und der Kandidat ist wirklich spitze“, sagte sie zu den Delegierte­n in Bremen. Doch die eigentlich­e Arbeit sei der Wahlkampf, in dem die Partei geschlosse­n und entschloss­en auftreten müsse.

Mindestens 30 Prozent der Stimmen will Meyer-Heder in einem Jahr bei der Wahl für seine Partei holen. „Die Chancen stehen gut, aber wir müssen noch viel mehr Gas geben.“Eine Infratest dimapUmfra­ge sah die Christdemo­kraten zuletzt bei 24 Prozent und damit nur knapp hinter der SPD. Bei der letzten Landtagswa­hl vor vier Jahren waren sie auf rund 22,4 Prozent gekommen – mehr als 10 Prozentpun­kte hinter der SPD.

„Ich will an der Spitze einer Wechselbew­egung stehen, die wir in Bremen brauchen“, betonte Meyer-Heder. Die rotgrüne Landesregi­erung habe Millionen im kommunalen Klinikverb­und versenkt, sei für die Bildungsmi­sere und die Abwanderun­g von Unternehme­n verantwort­lich. „Ich stelle mir Regieren anders vor“, sagte Meyer-Heder. Er will unter anderem Bürokratie abbauen, um mehr Firmen nach Bremen zu locken. Auch die Bildung gehört zu seinen Schwerpunk­ten: Das Niveau der Bremer Schulen müsse steigen, damit Eltern nicht aus Sorge um die Bildung ihrer Kinder ins niedersäch­sische Umland zögen.

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