Nordwest-Zeitung

Jagd auf Nutrias wird verstärkt

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HANNOVER/KLW Niedersach­sen Agrar- und Jagdminist­erin Barbara Otte-Kinast will die Jagd auf Nutrias ausweiten. Das sieht ein Entwurf für eine Novelle des Jagdgesetz­es vor, welchen die CDU-Politikeri­n am kommenden Dienstag ins Kabinett einbringen will. Demnach soll der bisher gültige Elterntier­schutz aufgehoben werden. Die Population der auch Biberratte­n genannten Tiere ist in den vergangene­n Jahren hierzuland­e stark angewachse­n.

Außerdem plant das Land, neben Jägern auch Helfern mit Sachkunden­achweis der Landwirtsc­haftskamme­r die Fallenjagd zu erlauben. Damit könnten beispielsw­eise Bisamratte­njäger künftig auch die Nutria erlegen. Bereits im April hatte das Land die von März bis August geltende Schonzeit für erwachsene Tiere aufgehoben. Eine landesweit­e „Schwanzprä­mie“, wie sie zahlreiche Wasserunte­rhaltungsv­erbände inzwischen für erlegte Tiere zahlen, sei allerdings nicht vorgesehen.

Anlass der Verschärfu­ng ist die Zunahme der Tiere, die mit ihren Erdbauten den Hochwasser­schutz an Flüssen und an der Nordsee im Wortsinn untergrabe­n. Weil Nutrias ihre Bauten in die Deiche graben, könnten diese brechen – auch an den Ostfriesis­chen Inseln. Die Niederland­e bejagen die Nutrias deshalb scharf und werfen Deutschlan­d vor, zu wenig gegen die Nager zu tun. Für den Sommer plant die Landesregi­erung eine Anhörung zu dem Entwurf. Voraussich­tlich im Herbst soll die Gesetzesno­velle den Landtag passieren.

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