Nordwest-Zeitung

LESER ZEIGEN IHRE TATTOOS

Hinter vielen Tätowierun­gen stecken Geschichte­n – Leser zeigen ihre Lieblingsm­otive

- VON PATRICK BUCK

,al lanen verewigen wichtige Ereignisse auf ihrer Haut. Andere wollen die Verbindung zu wichtigen Menschen dokumentie­ren.

OLDENBURG Ein Tattoo muss dank Lasertechn­ik zwar nicht zwangsläuf­ig für immer bleiben. Aber das Entfernen ist teuer und schmerzhaf­t. Umso wichtiger ist es, für den Körperschm­uck ein Motiv zu wählen, zu dem man viele Jahre, im besten Fall für immer, stehen kann.

Nach dem Bericht in der c über aktuelle TattooTren­ds in Oldenburg meldeten sich zahlreiche Leser und zeigten stolz die Bilder und Schriftzüg­e, die sie auf Armen, Beinen oder anderen Körperteil­en verewigt haben – und erzählten die Geschichte­n dazu, die unter die Haut gehen. „Ich habe mir drei Tage, direkt nach meinem 18. Geburtstag, diese Weltkarte stechen lassen. Ich bin ein absolut weltoffene­r Mensch, fliege jedes Jahr zwei bis drei Mal in die verschiede­nsten Länder und möchte, sobald ich meine jetzige Ausbildung absolviert habe, so viel es geht verreisen!“Sharina Zitterich (21) „Die Zeichnung der kleinen Eule entstand, als ich drei oder vier Jahre alt war. Ich durfte damals viel Zeit mit meinen Großeltern verbringen. Opa war, neben meinem Papa, mein Held. Er hatte eine Firma und dort arbeitete meine Mama in seinem Büro. Ich durfte dann an seinem Schreibtis­ch, mit seinem guten Kugelschre­iber, oft malen. Und ich liebte Eulen schon als ich noch so klein war. Die Zeichnung lag Ewigkeiten auf dem Schreibtis­ch und irgendwann war sie verscholle­n. Meine Großeltern starben. Vor etwa sieben Jahren fanden wir das Papier wieder. Ich fand das so großartig, dieses kleine Schnipselc­hen meiner Kindheit und einer wahnsinnig glückliche­n Zeit in den Händen zu halten, dass der Entschluss wuchs, das ganze unter die Haut zu bekommen.“Susanne Busch (39) „Ich habe 40 Jahre in Oldenburg gelebt, wohne heute in Loyermoor. 1988 kam mein erstes Tattoo. Zwei Jahre später habe ich mir einen Samurai-Kämpfer stechen lassen, weil ich 30 Jahre Kampfsport betrieben habe. Vieles spiegelt halt mein Leben wider. Wenn man sich tätowieren lässt, sollte immer eine Geschichte oder ein Ereignis dahinter stecken. Und so wie ich heute ausschaue, lebe ich das Leben halt und fühle mich auch wohl mit den Tattoos. Auch wenn die Gesellscha­ft immer noch die Nase rümpft.“Frank Bäckmann (52) „Das war mein allererste­s Tattoo. Es sind die Anfangsbuc­hstaben meiner Kinder. S-D steht für Shari-Denise und M steht für Marvin. Ich habe das Tattoo jetzt bestimmt schon sechs Jahre und hatte damals lange überlegt. Aber auf diese Weise habe ich meine Kinder immer bei mir. Mittlerwei­le habe ich fünf Tattoos.“Nicole Krone (47) Mareike Krüger

mit Tochter „Ich mache seit sieben Jahren Musik und wurde früher immer nur belächelt dafür, alle haben mir damals gesagt, ich soll damit aufhören, heute ist es genau andersheru­m. Heute bin ich unter dem Künstlerna­men „RivexX“als Rapper unterwegs und alle finden meine Musik cool und beneiden mich dafür, dass ich da stehe, wo ich heute bin. Ich habe die ganze Zeit dafür gekämpft immer besser zu werden, habe Schweiß und unfassbar viele Nerven in die Musik gesteckt. Das Tattoo zeigt eine originale Tonspur von mir, die aus dem Mikro kommt. Der Titel lautet „Nie an mich geglaubt“. Ich habe mir das Tattoo stechen lassen, um immer wieder drauf gucken zu können und stolz drauf sein zu können, dass ich dort stehe, wo ich heute stehe.“Keno Theilsiefj­e (25)

(20) Claudia Mendel

Tattoos finde ich super! Ich selbst bin tätowiert, meine Söhne und mein Mann auch. Nur meine Tochter nicht, sie ist aber auch erst 15. Mein erstes Tattoo, eine kleine Hexe, ist 30 Jahre her und hat 60 Mark gekostet. Claudia Mendel (53) Oldenburg Lea Hemmelskam­p

Ich finde es muss zum jeweiligen Typ passen, nicht jedem steht ein Tattoo. Ich selbst habe keine Tattoos. Über ein kleines habe ich nachgedach­t, bin mir aber noch nicht sicher, auch berufsbedi­ngt. Lea Hemmelskam­p (18) Oldenburg Rolf Taurruttis

Ich halte nichts von Tattoos. Wenn die Natur gewollt hätte, dass wir alle bunte Haut hätten, wären wir so zur Welt gekommen. Mich beeindruck­t dieser Trend nicht. Stören tut es mich aber nicht, einige Motive sehen ja gut aus. Rolf Taurruttis (57) Oldenburg Eva-Maria Jeschke

Ich finde Tattoos toll! Wenn alles klappt, bekomme ich mein erstes Tattoo nächsten Monat. Zu extreme Motive gefallen mir jedoch nicht. Ich möchte mein Tattoo bedecken können, daher sollte es auf den Rücken kommen. Eva-Maria Jeschke (18) Oldenburg Jens Niehaus

Ich bin ein absoluter Tattoogegn­er! Ich finde es einfach nur traurig, dass sich Menschen auf diese Weise selbstverl­etzen und sich damit auch noch gut fühlen. Tätowierte sind Mitläufer! Aber das passt zum heutigen Werteverfa­ll. Jens Niehaus (35) Oldenburg

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BILDER: TORSTEN VON REEKEN(1)/PRIVAT(11) UMFRAGE/BILDER: LISA KIM HENTSCHEL

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