Nordwest-Zeitung

Weitere Eskalation durch die USA ist zu befürchten

- VON TOBIAS SCHMIDT, BÜRO BRÜSSEL

?RAGE: US-Präs dent Donald r a t ernst nd erän t Stra lle e en roa st das der ! ta"t e nes e ten #andels"r e es$ ?RATZSCHER: Eine EskalaL tion ist jetzt ernsthaft zu beL fürchten. Die Strafzölle auf Stahl und Aluminium sind eher ein symbolisch­er Schritt. Das wird bei den Europäern nicht viel Schaden anrichL ten und den AmeriL kanern keine echten Vorteile bringen. Jobs werden daL durch nicht in die USA zurückkehr­en. Es ist offen, ob es Trump dennoch daL bei belässt, weil er im Wahlkampf sagen kann, er habe sein „AmerikaLFi­rst“L Verspreche­n umgesetzt. Wenn er wirklich etwas änL dern will, wäre die weitere Eskalation der logische nächste Schritt. ?RAGE: Das e %t& d e roäer sollten s a ortlle 'r ! tos or(ere ten$ ?RATZSCHER: Trump hat dies mehrmals angekündig­t. Und mit seinen möglichen Abwehrmaßn­ahmen wäre er gerade gegenüber DeutschL land nicht völlig im Unrecht. Die Bundesrepu­blik hat einen enormen und viel zu hohen Handelsübe­rschuss. Da muss sich die Regierung endlich mal ehrlich machen und den Vorwurf akzeptieL ren. Deutschlan­d bricht, was die Leistungsb­ilanz betrifft, seit Jahren die EULRegeln. Es ist zynisch, die Nachbarn imL mer wieder zur Einhaltung der gemeinsame­n Regeln zu ermahnen, während Berlin selbst dagegen verstößt! ?RAGE: Der )or* r * rd a on +ran"re er o(en , e sollte d e - ndesre

er n rea eren$ ?RATZSCHER: Es muss mehr im Inland investiert und die Investitio­nsL bedingunge­n für ausL ländische Firmen müssen verbessert werden. Überfällig ist auch, die WettbeL werbsbesch­ränkunL gen gerade im Dienstleis­tungsbeL reich zu lockern. Den massiven ExportL überschuss immer wieder durch die tollen Leistungen deutscher Firmen zu „entL schuldigen“, ist Quatsch. Ursache ist, dass der UnterL schied zwischen Exporten und Importen viel zu groß ist, also viel zu wenig imporL tiert wird. Und daran lässt sich sehr wohl etwas ändern. ?RAGE: , e sollte d e U .et t a r rea eren$ ?RATZSCHER: Ich kann vor drastische­n Gegenmaßna­hL men nur warnen. Es muss weiter verhandelt werden. Auch der Vorschlag von BunL deswirtsch­aftsminist­er AltL maier zu einer Art TTIP light mit einer Abschaffun­g sämtL licher Zölle sollte weiter verL folgt werden.

Marcel Fratzscher (47) leitet seit 2013 das Deutsche Institut für Wirtschaft­sforschung (DIW).

 ?? BILD: JUTRCZENKA ??
BILD: JUTRCZENKA

Newspapers in German

Newspapers from Germany