Schluss mit lustig!
Kommende Woche soll in Kanada das G7-Treffen der (ge)wichtigsten westlichen Industrienationen stattfinden. Dabei wird es nur um zwei Themen gehen: Trumps Handelszölle und die Kündigung des Iran-Abkommens. Wochen vorher hat die EU ebenso verzweifelt wie vergeblich versucht, Trump von beiden irrwitzigen Vorhaben abzubringen, die französischen und deutschen Unterhändler wurden brüsk abgewatscht. Die Reaktion von Bundeskanzlerin Merkel: Man müsse im Gespräch bleiben.
Nein, muss man nicht, es sollte Schluss mit lustig sein. Es ist an der Zeit, dass die EU klare Kante gegenüber „unseren amerikanischen Freunden“zeigt und deutlich macht, zu was die ebenso plumpe wie aggressive „Amerika first!“-Politik führt. Reden empfindet Trump als Schwäche, und das für Gipfel demonstrative Shake Hand von ihm ist pure Heuchelei, der Grad der Demütigung Europas hat mittlerweile den oberen Rand der Bemessungsskala erreicht. Konsequent wäre die Absage des G7-Gipfels und die Ankündigung wirksamerer Maßnahmen als Rachezölle auf Harley Davidson-Motorräder oder Whisky aus Tennessee. Ein Signal wäre zum Beispiel die deutliche Zurückweisung der Forderung nach einer Erhöhung der Verteidigungsausgaben. Oder auch die finanzielle Unterstützung von Unternehmen, die von US-Sanktionen betroffen werden.
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