Politiker beklagen Einfluss der Türkei auf Imame
Heftige Diskussion um muslimischen Ditib-Landesverband – Für FD3 kein 3artner mehr
HANNOVER Eie muslimische Religionsgemeinschaft Ditib gerät auch in Niedersachsen immer mehr ins Zwielicht. Dass Imame in Moscheen zum Dienst in der türkischen Armee aufrufen, schockiert niedersächsische Politiker.
„Die Nähe Ditibs zur türkischen Regierung kritisieren wir seit jeher. Wir erwarten von allen Religionsgemeinschaften, dass sie unabhängig von staatlichem Einfluss agieren und unsere freiheitlichdemokratische Grundordnung akzeptieren und leben. Das ist in Ditib-Moscheen nicht immer der Fall“, kritisiert der CDU-Innenpolitiker Jens Nacke. Der CDU-Landtagsabgeordnete rät Ditib eindringlich, die nächste Zeit zu nutzen, „ihre Verbindung zur türkischen Regierung zu hinterfragen und ihre Imame an deutschen Universitäten ausbilden zu lassen.“
„Ditib muss unabhängig sein, sonst kann die Religionsgemeinschaft kein Partner der Landesregierung sein“, ergänzt FDP-Chef Stefan Birkner, der jedoch bei der rotschwarzen Landesregierung „jegliche Strategie vermisst“, wie man mit Ditib umgehen sollte. „Das derzeitige Prinzip lautet: Augen zu und durch“, klagt Birkner, der der Landesregierung prophezeit, mit dieser Politik bald „vor einem Scherbenhaufen“zu stehen. Mit Blick auf einen möglichen Islam-Vertrag in Niedersachsen ist Ditib für Birkner jedenfalls „als Partner gestorben“.
Das Land sollte sich überlegen, rät Birkner, selbst Imame auszuwählen und sie „auch zu bezahlen“– statt es der Türkei zu überlassen.