Spendercmü22en erkannt werden
Ein Gespräch mit Frank Montgomery, Präsident der <undesärztekammer, zum Tag der Organspende.
FRAGE: Zie Bereitschaft zur Organspende ist zuletzt in Deutschland zurückgegangen. Wie ist das zu erklären? MONTGOMERY: Wir haben hier ein gespaltenes Bild: Tatsächlich steigt die Bereitschaft zur Organspende. 80 Prozent der Bevölkerung stehen dem System positiv gegenüber. Mehr als ein Drittel trägt einen Organspende-Ausweis. Das sind eigentlich keine schlechten Zahlen. Unser Problem besteht eher darin, die Organspender auch zu erkennen. FRAGE: Was muss aus Ihrer Sicht jetzt geschehen?
MONTGOMERY: Oft werden potenzielle Organspender in Krankenhäusern nicht als solche erkannt. Auch wird die Information mitunter nicht an entsprechende Stellen weitergeleitet. Die Novelle des Transplantationsgesetzes würde das zwar verbessern, geht aber nicht weit genug. Wir müssen die Rechtsstellung der Transplantationsbeauftragten in den Kliniken stärken. Außerdem sollten wir vor allem Krankenhäuser besserstellen, damit sie sich am Prozess der Entnahme der Organe beteiligen. Da fehlt es überall an Ressourcen. FRAGE: Viele Menschen fürchten, dass ihre Organe entnommen werden könnten, bevor sie tot sind. Wie reagieren Sie darauf? MONTGOMERY: Wir können Bedenken nur durch Aufklärung ausräumen. Natürlich müssen wir die Entscheidungsfreiheit der Menschen respektieren. Wenn jemand nicht spenden will, ist das sein gutes Recht. Die Organspende stellt aber das größtmögliche Geschenk für das Leben eines anderen dar.